Blog, Industrie 4.0

«Alte» und die Roboter

3. Robotics Atelier 2019, Madrid
Diese Nachricht hatte es in sich: Die Norman Foster Foundation kündigte ihre dritte Ausgabe des Robotics Atelier – Public Debates 2019 unterstützt vom Rolex Institute zwischen dem 4. bis 8. November in Madrid an. Der Workshop konzentriert sich auf den grossflächigen 3D-Druck mit rezyklierten Kunststoffen. Eine besondere Herausforderung besteht darin, eine Gebäudehülle zu entwerfen, die mehrere Funktionen in einem komplexen geometrischen System integriert und auf bestimmte Umgebungen reagieren kann. Diese Robotik-Debatten beleuchten die Entwicklung des 3D-Drucks in den letzten zehn Jahren. Die Anwendungen reichen dabei von 3D-gedruckten Autos bis hin zu Geigen. Der 3D-Druck wurde folglich zum Beginn der vierten Industriellen Revolution erklärt. Obwohl der 3D-Druck in den medizinischen Wissenschaften, im Maschinenbau und in gewissem Masse bei Konsumgütern eine grosse Störung darstellt, könnte argumentiert werden, dass seine tatsächlichen Auswirkungen auf die Architekturbranche noch ausstehen.

NORMAN FOSTER FOUNDATION, ROBOTICS-ATELIER, 2018, der Gründer mit Studierenden

Norman Robert Foster (86)
Baron Foster of Thames Bank, der englische Architekt und Kopf des weltbekannten Architekturbüros Foster + Partners gründete seine Norman Foster Foundation 1999. Sie fördert junge Architekten, Designer und Stadtplaner, die mit interdisziplinären Diskussionen nach zukunftsweisenden Lösungen suchen. Foster ist als deren Präsident immer noch sehr aktiv, Vizepräsidentin ist seine Ehefrau, die Spanierin Elena Ochoa Foster. Seit 2018 hat die Stiftung ein neues Hauptquartier. Norman Foster ersteigerte den ehemaligen Stadtpalast aus dem Jahre 1912 in Madrid (Spanien), sanierte ihn von Grund auf und ergänzte ihn mit einem gläsernen Anbau. Die Sammlung ermöglicht Architekten, Wissenschaftler und Stipendiaten über Skizzen, Zeichnungen, Fotos, Baupläne und Modelle Einblicke in das Werk des geadelten Architekten zum ausgiebig Studium. Die öffentlichen Debatten sind nach der Registrierung über «eventbrite», kostenlos und mit begrenzter Kapazität für die Öffentlichkeit zugänglich. Referierende sind jeweils Koryphäen im weltweiten Netzwerk des Meisters aus Lehre, Forschung und Industrie.

Neugierige «Alte»
Für mich ist dies ein weiterer Beweis, dass neugierige «Alte» weiterhin im Team mit «jungen Wilden» einen wichtigen Beitrag zur Zukunftsforschung beitragen können. Wir kennen die analogen Abläufe aus Erfahrung und unterstützen damit die Entwicklung digitaler Technologien. Unter dem Titel «3-D-Druckverfahren stecken noch in den Kinderschuhen» schrieb Giorgio V. Müller, München, in der NZZ vom 13.10.2019 über den Anfang Oktober lancierten «Bavarian Additive Manufacturing Cluster», der den Durchbruch bei additiven Fertigungstechniken beschleunigen soll. Bei diesem Verfahren sind seit Jahren eindrückliche Beispiele dokumentiert, wie man am Computer komplexe dreidimensionale Bauteile, die bisher unmöglich umzusetzen schienen, entwickeln und mit einem 3-D-Drucker fertigen kann. «Die Technik ist jedoch nach wie vor eine Nischentechnik in einem Nischenmarkt», sagte Christian Seidel vom deutschen Forschungsinstitut Fraunhofer. In der Herstellung von Prototypen oder für stückzahlmässig wenige Ersatzteile hat sich das Verfahren schon länger etabliert. Volumenmässig macht aber die additive Fertigung noch immer kaum 0,1% der gesamten verarbeitenden Industrie aus. Das wird sich mittelfristig ändern. Schweizer Unternehmen, in Zusammenarbeit mit den beiden ETH, forschen auf dem Gebiet. damit bietet die additive Fertigung auch für die Schweiz eine «Riesenchance» Teil dieses Markts zu sein.

Kompetente «Alte» gesucht
Genaueres zur Plattform «kompetenz60plus.ch» erfahren Sie im doppelseitigen Beitrag von Anfang Jahr in der Schweizerischen Gewerbezeitung oder im Videoclip (3:43′) «FokusKMU» für das Lokalfernsehen vom vergangenen Februar.

Bitte machen Sie mit, wir freuen uns über Ihre Kontaktnahme per Mail an: werner@kompetenz60plus.ch. Danke!

Werner K. Rüegger, dipl. Arch. SIA AIA
Projektadministrator und Initiator


Ein Projekt «von uns. für uns.»
Web: kompetenz60plus.ch I Mail: werner@kompetenz60plus.ch I
Linkedin: kompetenz60plus.ch | facebook: wernerkruegger

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«data»land: Daten gegen Dienstleistungen

<data>land: 197 Minuten aus Kultur auf SRF, 21. November 2018
Meine Erwartungen, Neues zum Datenschutz, KI künstlicher Intelligenz oder Big Data zu erfahren erfüllten sich nicht. Die von Susanne Wille gekonnt moderierte, aber sehr lange «Unterhaltungsschau», musste man aushalten. Antworten auf zentrale Fragen rund um den digitalen Wandel in der Schweiz bedienten altbekannte Klischees: Die Gräben zwischen Enthusiasten und Zweiflern, Romands und Deutschschweizern, zwischen Alt und Jung. Schuld an allem sind acht grosse amerikanische und chinesische Konzerne, die Schweiz ist in der Opferrolle. «Laborversuche» im Fernsehstudio (Sprachassistent oder Robotik) erlagen dem Vorführeffekt. Unterschiedlichste Themengebiete sollten den Umfang der digitalen Veränderungen aufzeigen, Gesundheitswesen, Verkehr, Landwirtschaft oder Demokratie um nur einige zu nennen, jedoch ohne explizit auf die Vorteile einer Vernetzung dieser Datenströme einzugehen. Die durchaus vorhandene positive Einstellung gegenüber den digitalen Werkzeugen in Schule und Gesellschaft wurde zugunsten der ewigen Nörglern hintenangestellt. Dass die Schweiz bis heute noch wenige digitale Führungskräfte hervorgebracht hat ist unter Anderem diesem Umstand geschuldet, «Experten» kommen meist aus dem Ausland und besitzen einen anderen Bildungshintergrund. Frau Bundesrätin Doris Leuthard als Unterstützerin versuchte wiederholt, die immensen Vorteile der Digitalisierung anzusprechen. Zum Beispiel mit ihrer Einstellung gegenüber eVoting, das vielerorts erfolgreich angewendet wird.

NZZ_David-Guggerli (1960er Jahre)

Demut statt Überheblichkeit
Die Schweiz lobt sich gerne als digitalisiertes Land. Technisch gesehen mag das stimmen, bei den digitalen Geschäftsmodellen herrscht oft Ratlosigkeit. Helfen könnte die Digitalisierung jedoch den Tausenden von Klein- und Kleinstunternehmen (KMU) die stets kurz vor dem Konkurs stehen. Deren «Patrons» arbeiten fast ununterbrochen und verzichten auf alltägliche Annehmlichkeiten um über die Runden zu kommen, eine Entwicklung ins Elend. Für sie brächten diese Technologien die grössten Vorteile, wenn sie diese nur zuliessen. Mit Offenheit (weniger Gärtchendenken) und etwas Demut im Austausch innerhalb der Branche, aber auch industrieübergreifend, liessen sich die unermesslichen Vorteile von künstlicher Intelligenz und Big Data nutzen. Anstatt den Markt den grossen «zentralisierten» Konzernen zu überlassen, können viele lokale «Spezialisten» dezentralisiert und vernetzt in Kooperationen arbeiten. KI erlaubt diesen, agil und zeitnah auf Marktveränderungen und Kundenwünsche zu reagieren. «Agilität» (Beweglichkeit) untergräbt als Folge unvermeidlich (und zu Recht) Status, Macht und Kontrolle. In einer Welt selbstorganisierender, autonomer Teams ist deshalb vieles, was für das traditionelle Management gilt, nicht mehr notwendig. Es nützt wenig, einen Ablauf digital zu optimieren. Man muss alle Prozesse und die ganze Organisation neu denken, die Interaktion mit den Kunden, die Produktion und Arbeitsweisen.

Eine Chance für uns «Alten»
Für viele ältere Menschen ist die digitale Welt kein Buch mit sieben Siegeln, entgegen dem gängigen Stereotyp. Bei der Umsetzung von Projekten zusammen in einem aufgestellten Team (mit jüngeren Fachleuten) sind die Erfahrungen älterer Menschen weiterhin nützlich. Mit dem Wissen um die Vergangenheit entsteht Neues im iterativen Entwicklungsprozess. Das Modell verspricht Kontinuität statt Disruption. Wenn es darum geht, eine digitale Kultur zu schaffen, ist die knappe Ressource nicht unbedingt technologisches Know-how, sondern Führung. Wichtig sind mehr denn je kreative Ansätze als Entscheidungsgrundlagen, das Wissen um mögliche Konflikte oder die Teamfähigkeit ohne «Standesdünkel». Hand anlegen, Vorbild sein. Wissen wollen wie es funktioniert. Für solche Lösungen braucht es auch die Akzeptanz der Jungen (Abbau der Vorurteile) im Team. Eine digitale Kultur ermutigt das Team, über den Tellerrand zu schauen und sich mit Kunden und Partnern auszutauschen, um neue Lösungen zu entwickeln. Eine digitale Kultur verteilt die Entscheidungsfindung auf die gesamte Organisation. Dass hier kompetente «Alte» als Sparring-Partner durchaus ihren Platz haben liegt auf der Hand. Es geht darum das Vertrauensverhältnis zwischen Jung und Alt zu fördern, neutral und auf Augenhöhe.

«kompetenz60plus.ch» die Plattform «von uns. für uns.»
Wir «Alten» verfügen als Partner im Team über einen altersbedingten Wissensvorsprung und viel Lebenserfahrung. Als Konsumenten sind wir Vertreter eines stark wachsenden Marktpotenzials und kennen unsere Bedürfnisse aus erster Hand. «kompetenz60plus.ch» ist die Plattform für Klein- und Kleinstunternehmen (KMU’s) wo man sich auf Augenhöhe begegnet. Helfen Sie mit und registrieren Sie Ihre Kompetenz oder Ihr Unternehmen, zusammen führen wir dieses Projekt zum Erfolg. Danke!

Werner K. Rüegger, dipl. Arch. SIA AIA
Projektadministrator und Initiator


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Neustart ohne Kravatte

«Mit 50 Jahren höre ich auf» Das schwören vor allem Menschen, die in ihrem Beruf viel Geld verdient haben. Sie wollen endlich das Leben geniessen. Kann das gut gehen? Beitrag von Anne-Ev Ustorf, #12, 8. August 2018, Zusammenfassung WKR

Vorruhestand wird Jahr für Jahr beliebter
Rente mit fünfzig – davon träumen viele Menschen. Tatsächlich wird der Vorruhestand auch hierzulande Jahr für Jahr beliebter: Eine Studie des Pensionskassenberaters Swisscanto zeigte kürzlich, dass sich 58 Prozent der Schweizer Bevölkerung früh pensionieren lassen. Nur 32 Prozent arbeiten demnach bis zum gesetzlichen Rentenalter, 10 Prozent darüber hinaus. Doch die Rente mit 50 ist noch eine Seltenheit, sicher auch aus finanziellen Gründen. Ganz zu schweigen davon, dass der Wirtschaft wertvolles Wissen verloren geht.

Frühpensionierung macht nur selten glücklich
Wie fühlt es sich an, in der Mitte des Lebens den Job an den Nagel zu hängen? Wer heute fünfzig ist, hat normalerweise noch ein knappes Drittel seines Arbeitslebens vor sich, manche starten in dieser Phase sogar beruflich noch neu durch. Sich um den Garten kümmern und vormittags ins Museum gehen füllt den Tag nur bedingt aus. Es ist gemäss Studien sogar ungesund, ohne eine sinnstiftende Tätigkeit zu leben: Frühpensionierte haben demnach sogar eine unterdurchschnittliche Lebenserwartung. Regelmässige körperliche und geistige Aktivität ausserhalb bezahlter Arbeit herzustellen ist nicht so einfach wie man glaubt.

Neustart ohne Kravatte
Nach einer anfänglichen Phase des «Nichtstuns» bemühen sich deshalb viele um eine Teilzeitstelle. Es ist befriedigend, wieder «gebraucht» zu werden und an den aktuellen Diskussionen teilzuhaben. Dass man nicht mehr der «Chef» ist und auf Augenhöhe im jüngeren Team funktionieren muss ist ein erfrischender Nebeneffekt. Anstatt sich um die Details im Tagesgeschäft zu kümmern ist Kompetenz und Erfahrung gefragt. Diese weiterzugeben garantiert die notwendige Kontinuität und hilft im viel diskutierten Fachkräftemangel. Auch für die Partnerschaft ist es besser, wenn beide ihre eigenen Aufgaben haben um sich darüber auszutauschen. Eine angemessene finanzielle Entschädigung käme dann einfach zur regulären Altersvorsorge dazu, insgesamt sehr komfortabel.

Das Projekt «kompetenz60plus.ch»
Als gestandene Unternehmer und Unternehmerinnen wünschen Sie den Kontakt zu Sparring-Partnern mit Empathie für Ihre Anliegen ausserhalb Ihrer eigenen Informationsblase. «kompetenz60plus.ch» ist ein Projekt «von uns. für uns.» – diskutieren Sie mit, werden Sie Teil eines Netzwerks von Unternehmen für Unternehmer, registrieren Sie Ihr KMU oder Ihre Kompetenz noch heute kostenlos und geben Sie dem Projekt eine Chance. Danke!

Werner K. Rüegger, dipl. Arch. SIA AIA
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