Blog, Industrie 4.0

«data»land: Daten gegen Dienstleistungen

<data>land: 197 Minuten aus Kultur auf SRF, 21. November 2018
Meine Erwartungen, Neues zum Datenschutz, KI künstlicher Intelligenz oder Big Data zu erfahren erfüllten sich nicht. Die von Susanne Wille gekonnt moderierte, aber sehr lange «Unterhaltungsschau», musste man aushalten. Antworten auf zentrale Fragen rund um den digitalen Wandel in der Schweiz bedienten altbekannte Klischees: Die Gräben zwischen Enthusiasten und Zweiflern, Romands und Deutschschweizern, zwischen Alt und Jung. Schuld an allem sind acht grosse amerikanische und chinesische Konzerne, die Schweiz ist in der Opferrolle. «Laborversuche» im Fernsehstudio (Sprachassistent oder Robotik) erlagen dem Vorführeffekt. Unterschiedlichste Themengebiete sollten den Umfang der digitalen Veränderungen aufzeigen, Gesundheitswesen, Verkehr, Landwirtschaft oder Demokratie um nur einige zu nennen, jedoch ohne explizit auf die Vorteile einer Vernetzung dieser Datenströme einzugehen. Die durchaus vorhandene positive Einstellung gegenüber den digitalen Werkzeugen in Schule und Gesellschaft wurde zugunsten der ewigen Nörglern hintenangestellt. Dass die Schweiz bis heute noch wenige digitale Führungskräfte hervorgebracht hat ist unter Anderem diesem Umstand geschuldet, «Experten» kommen meist aus dem Ausland und besitzen einen anderen Bildungshintergrund. Frau Bundesrätin Doris Leuthard als Unterstützerin versuchte wiederholt, die immensen Vorteile der Digitalisierung anzusprechen. Zum Beispiel mit ihrer Einstellung gegenüber eVoting, das vielerorts erfolgreich angewendet wird.

NZZ_David-Guggerli (1960er Jahre)

Demut statt Überheblichkeit
Die Schweiz lobt sich gerne als digitalisiertes Land. Technisch gesehen mag das stimmen, bei den digitalen Geschäftsmodellen herrscht oft Ratlosigkeit. Helfen könnte die Digitalisierung jedoch den Tausenden von Klein- und Kleinstunternehmen (KMU) die stets kurz vor dem Konkurs stehen. Deren «Patrons» arbeiten fast ununterbrochen und verzichten auf alltägliche Annehmlichkeiten um über die Runden zu kommen, eine Entwicklung ins Elend. Für sie brächten diese Technologien die grössten Vorteile, wenn sie diese nur zuliessen. Mit Offenheit (weniger Gärtchendenken) und etwas Demut im Austausch innerhalb der Branche, aber auch industrieübergreifend, liessen sich die unermesslichen Vorteile von künstlicher Intelligenz und Big Data nutzen. Anstatt den Markt den grossen «zentralisierten» Konzernen zu überlassen, können viele lokale «Spezialisten» dezentralisiert und vernetzt in Kooperationen arbeiten. KI erlaubt diesen, agil und zeitnah auf Marktveränderungen und Kundenwünsche zu reagieren. «Agilität» (Beweglichkeit) untergräbt als Folge unvermeidlich (und zu Recht) Status, Macht und Kontrolle. In einer Welt selbstorganisierender, autonomer Teams ist deshalb vieles, was für das traditionelle Management gilt, nicht mehr notwendig. Es nützt wenig, einen Ablauf digital zu optimieren. Man muss alle Prozesse und die ganze Organisation neu denken, die Interaktion mit den Kunden, die Produktion und Arbeitsweisen.

Eine Chance für uns «Alten»
Für viele ältere Menschen ist die digitale Welt kein Buch mit sieben Siegeln, entgegen dem gängigen Stereotyp. Bei der Umsetzung von Projekten zusammen in einem aufgestellten Team (mit jüngeren Fachleuten) sind die Erfahrungen älterer Menschen weiterhin nützlich. Mit dem Wissen um die Vergangenheit entsteht Neues im iterativen Entwicklungsprozess. Das Modell verspricht Kontinuität statt Disruption. Wenn es darum geht, eine digitale Kultur zu schaffen, ist die knappe Ressource nicht unbedingt technologisches Know-how, sondern Führung. Wichtig sind mehr denn je kreative Ansätze als Entscheidungsgrundlagen, das Wissen um mögliche Konflikte oder die Teamfähigkeit ohne «Standesdünkel». Hand anlegen, Vorbild sein. Wissen wollen wie es funktioniert. Für solche Lösungen braucht es auch die Akzeptanz der Jungen (Abbau der Vorurteile) im Team. Eine digitale Kultur ermutigt das Team, über den Tellerrand zu schauen und sich mit Kunden und Partnern auszutauschen, um neue Lösungen zu entwickeln. Eine digitale Kultur verteilt die Entscheidungsfindung auf die gesamte Organisation. Dass hier kompetente «Alte» als Sparring-Partner durchaus ihren Platz haben liegt auf der Hand. Es geht darum das Vertrauensverhältnis zwischen Jung und Alt zu fördern, neutral und auf Augenhöhe.

«kompetenz60plus.ch» die Plattform «von uns. für uns.»
Wir «Alten» verfügen als Partner im Team über einen altersbedingten Wissensvorsprung und viel Lebenserfahrung. Als Konsumenten sind wir Vertreter eines stark wachsenden Marktpotenzials und kennen unsere Bedürfnisse aus erster Hand. «kompetenz60plus.ch» ist die Plattform für Klein- und Kleinstunternehmen (KMU’s) wo man sich auf Augenhöhe begegnet. Helfen Sie mit und registrieren Sie Ihre Kompetenz oder Ihr Unternehmen, zusammen führen wir dieses Projekt zum Erfolg. Danke!

Werner K. Rüegger, dipl. Arch. SIA AIA
Projektadministrator und Initiator


Ein Projekt «von uns. für uns.»
Web: kompetenz60plus.ch I Mail: werner@kompetenz60plus.ch I
Linkedin: Werner K. Rüegger | Skype: wernerkrueegger