Industrie 4.0

Verlustängste sind normal

Nachfolgeregelung in Klein-, Mittel- oder Kleinstbetrieben
Der ECO Talk Spezial, SRF vom 28. Mai 2018 moderiert von Reto Lipp, zum Thema Nachfolgeregelung von KMU’s befasste sich mit der aktuellen Wirtschaftssituation: Geschätzte 70’000 Schweizer KMU’s schieben die Entscheidung eines Chefwechsels vor sich hin. Sei es aus Angst vor Veränderungen, nicht Loslassen können oder Verdrängung der Thematik mit der Begründung mangelnder zeitlicher Ressourcen. Aktuell brummt der Wirtschaftsmotor und Handlungsbedarf scheint nicht zwingend. Ein Nachfolgeprozess dauert im Durchschnitt jedoch 6-8 Jahre, eine lange Zeit mit viel Ungewissheiten.

Christel Lechner, Art 2018 Bad Ragaz, Bild: WKR

Oft fehlt der Druck
Christoph Meili, CEO Company Factory AG beschreibt in seinem Beitrag vom 1. Juni 2018 die Angst vor Veränderungen. Es gibt keine Garantien für die Zukunft, aber in guten Zeiten lohnen sich Gedanken zum Fortbestand eines Unternehmens, fern vom Überlebensdruck bei leeren Auftragsbüchern. Wer sich verändert, weiss nicht im Voraus, ob die Dinge besser werden. Im schlimmsten Fall bedrohen geopolitische Umstände oder das Wegfallen von Schlüsselpartnern die Existenz einer Firma. Christoph Meili bezieht sich in seinem Beitrag auf die «duale Transformation», parallel zum Tagesgeschäft einer Unternehmung. Wo steht ein Betrieb, auch bezüglich dem Einsatz digitaler Mittel, im Vergleich zur Konkurrenz.

Externe Hilfe ist wichtig
Das Unternehmen steht immer an erster Stelle, vor den individuellen Wünschen. Die notwendige Veränderung, von der man ja nicht weiss ob sie erfolgreich sein wird, erscheint überwältigend gross. Das überfordert und blockiert den Veränderungswillen. Hier hilft es, den langen Weg in kleine Schritte zu zerlegen und meist überschaubarere kleine Teilziele anzupeilen. Das Erreichen dieser Etappen sorgt für Erfolgserlebnisse und macht die grosse Veränderung auf einmal viel müheloser und weniger erschreckend. Ein vertrauenswürdiger Sparring-Partner hilft hier die Prioritäten zu ordnen und eine Aussensicht in die Diskussion einzubringen.

Rechtliche Aspekte
Auf einer anderen Ebene sind Fragen wie Aufteilung, Gerechtigkeit, Erbe oder Struktur der Nachfolgefirma, wie Familienholding, Stiftung oder sogar ein Verkauf angesiedelt. Fehlende Finanzen führen zu Fragen über die notwendigen Investitionen in die Zukunft. Liquidität über einen Börsengang, einen Bankkredit oder über die Gründung einer Genossenschaft – jedes Mitglied hat eine Stimme. Eine weitere Möglichkeit existiert auch im Zusammenlegen sich ergänzender Betriebe – Fusion. Wichtig bei all diesen Überlegungen ist die soziale Verantwortung und die Akzeptanz der Mitarbeitenden. Die Presse sollte man in dieser Phase
möglichst auf Distanz halten.

Christel Lechner, Art 2018 Bad Ragaz, Bild: WKR

Gehen lassen können
Als «Patron» muss man in dieser Situation eine lange Leine lassen und nicht das Gefühl haben, bei jedem Detail immer noch dreinreden zu müssen. Weitere Überlegungen für die «Stabsübergabe» sind Wachstum, Innovation oder Internationalisierung. Als Konsequenz ändert sich höchst wahrscheinlich der Führungsstil, was bei vielen KMU-Chefs eine Angst vor dem Versagen auslöst. Verwaltungsräte sind oft besetzt mit Familienmitgliedern und genügen diesen Überlegung zur Veränderung nicht. Auch hier hilft eine Mediation, respektive externe VR Mitglieder mit entsprechender Erfahrung, auch im digitalen Bereich.

QUO AG, die Zukunft antizipieren und Bekanntes neu Denken
Die Zürcher Innovationsmanufaktur QUO (der Name vereint Status quo und Quo vadis) entstand im Jahr 2000 auf Initiative des Ingenieurbüros Amstein + Walthert als «awtec AG» für Technologie und Innovation. Mittlerweile entwickeln zwei Dutzend Fachleute unterschiedlichster Disziplinen auf einer Fläche von 1’150 Quadratmetern technische Produkte für Firmen aus zahlreichen Branchen. QUO AG ist spezialisiert auf die Vorentwicklung von Produkten, Verfahren und Technologien, von der Bedürfnisanalyse bis zum Prototyp. Wichtig sind nachhaltige Materialien und Prozesse für unsere Zukunft. Die «Kreativzone» versteht sich als kontiuierlicher Raum mit Einzelarbeitsplätzen, Sitzungsmodulen, Versuchsaufbauten, Werkstatt und Labor zur Unterstützung der interdisziplinären Teams.

Die Company Factory AG
Parallel zum Tagesgeschäft entwickelt das Team der Company Factory AG in Zusammenarbeit mit den Unternehmen innert nützlicher Frist und gestützt auf die gemeinsame Erfahrung, Wege zur erfolgreichen Umsetzung ihrer Konzepte. Dank dem Netzwerk aus verschiedensten Fachleuten und Firmen, gelingt es der Company Factory AG, durch Technologieeinsatz und Marktverständnis Unternehmen neu zu positionieren.

Das Projekt «kompetenz60plus.ch»
Die Welt wird komplexer, das erfordert andere Formen des Arbeitens in Unternehmen: mehr Miteinander, eine neue, zugewandtere Führung, einen anderen Umgang mit Hierarchie, einen kooperativeren Geist, eine grössere Hemdsärmeligkeit. Als gestandene Unternehmer und Unternehmerinnen wünschen Sie den Kontakt zu Sparring-Partnern mit Empathie für Ihre Anliegen ausserhalb Ihrer eigenen Informationsblase. «kompetenz60plus.ch» ist ein Projekt «von uns. für uns.» – diskutieren Sie mit, werden Sie Teil eines Netzwerks von Unternehmen für Unternehmer, registrieren Sie Ihr KMU oder Ihre Kompetenz noch heute kostenlos oder kontaktieren Sie uns und geben Sie dem Projekt dadurch eine Chance. Danke!

Werner K. Rüegger, dipl. Arch. SIA AIA
Projektadministrator und Initiator


Ein Projekt «von uns. für uns.»
Web: kompetenz60plus.ch I Mail: werner@kompetenz60plus.ch I
Linkedin: Werner K. Rüegger | Skype: wernerkrueegger

2 thoughts on “Verlustängste sind normal”

  1. Wichtig beim Nachfolgeprozess als Erstes Klarheit zu schaffen über die Situation des Unternehmens in finanzieller Hinsicht sowie bezüglich Produktion und Position am Markt.
    Es bedarf also einer aktualisierten ehrlichen Zwischenbilanz. Weiter ist wichtig auf der Grundlage von Realitäten nicht Illusionen zu planen. Schliesslich ist jedenfalls unabhängige Beratung von Aussen beizuziehen, wobei bspw. eine aussenstehende Persönlichkeit aller Beteiligter Vertrauen als Übergangs-VRP amtet und die Funktion des Mediators zwischen den Generationen bzw. altem und neuem «Chef» wahrnehmen kann. Es gilt auch vorbehaltene Entschlüsse zu definieren für den Fall, dass der Prozess in eine andere Richtung läuft als gewünscht. Nie zu vergesssen, die Belegschaft rechtzeitig ins Einvernehmen zu ziehen!
    Aktuell lebe ich mit Erfolg seit 5 Monaten solcherart Nachfolgelösung.

    1. Das ist genau der Inhalt des Beitrags. Um es bildlich auszudrücken sind nicht nur die Kravatten wichtig, sondern auch die Hemdsärmligen. Die Produktion von Schrauben weiterzuführen macht keinen Sinn, wenn die Konkurrenz zum Kleben übergegangen ist.

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