Blog, Industrie 4.0

Ideenraum – duale Transformation

Werksatt Ideenraum
Unsere Denkräume gehören jedem Einzelnen von uns. Wir pflegen sie, schöpfen Kraft aus ihnen, sie machen uns zu dem was wir sind. In der Ideenwerkstatt vom 23. Mai 2018 entstand dabei ein Ideenraum. Ein Dutzend Teilnehmende teilten diesen während einem neun Stunden Marathon. Organisiert wurde der Anlass von der Company Factory AG im Technopark Winterthur. Unter der kompetenten Leitung von Björn Fröhlich und Simon Kindle trafen sich Schlüsselpersonen eines Produzenten im Bauausstattungsgewerbe mit Experten aus dem Biotop der Company Factory zum Austausch. Ich durfte als Architekt mit dabei sein. Ziel waren Ergänzungen oder Alternativen zum bestehenden Sortiment, inklusive Dienstleistungen, damit die Firma auch in naher Zukunft am Markt wachsen kann.

Zukunft von Geschäftsmodellen
Im Zusammenhang mit Nachfolgeregelungen und Firmenübernahmen stellt sich immer die Frage nach der Zukunft eines Geschäftsmodells. Aktuell läuft das Geschäft erfreulich, die Wirtschaft brummt, kein Grund zur Aufregung. Meist sind die Kapazitäten oder Strukturen für Veränderungen intern nicht vorhanden. Man ist zu sehr im Tagesgeschäft absorbiert. Oft übersehen wir dabei, wie festgefahren gewisse Abläufe sind. Man geschäftet über Jahre mit den gleichen Partnern und ist vom eigenen Produkt und dessen Qualität total überzeugt. Es besteht die Gefahr einer «Betriebsblindheit», neue Trends werden nicht oder viel zu spät wahr genommen. Solche Unterlassungen können über Nacht zur existenziellen Bedrohung einer Firma führen. Während die rechtlichen oder buchhalterischen Probleme überschaubar bleiben und sich mit gängigen Methoden lösen lassen, sind Sortimentsentscheide und das damit verbundene Marketing emotional geladen. Die Umstellung von Prozessen wollen wegen der hohen Kosten gut überlegt sein. Da helfen Denkanstösse aus «neutraler» Aussensicht ohne Partikularinteressen um das eigene Bauchgefühl einzuordnen.

Bild: Bored Panda

Vorhandene Fähigkeiten fördern
Wichtig für das Gelingen des Tagesprogramms ist das angloamerikanische «Du» unter den Teilnehmenden um eine Begegnung auf Augenhöhe ohne Hierarchiedenken und Standesdünkel zu ermöglichen. Ideen durften wertfrei geäussert werden, deren Qualifikation erfolgte erst viel später. Nach einer innovativen Vorstellungsrunde, die im Gegensatz zum üblichen Karriereportrait etwas über die Persönlichkeit der Teilnehmenden preis gab, generierte das Team als Einstieg rund 200 Ideen. Im Tagesverlauf, aufgelockert beim gemeinsamen Mittagessen, wurden Gewichtungen und Fokussierungen immer mehr sichtbar. In einer letzten Runde einigte man sich auf neun Konzepte. Für die Schlussabstimmung über Smartphone mussten die Teilnehmenden den zu erwartenden (zusätzlichen) Umsatz über die nächsten fünf Jahre für jede der neun Ideen schätzen. Die so erhaltenen Werte dienen als Richtschnur für das weitere Vorgehen. Nichts umwerfend Neues ist entstanden, kein magischer Moment, kein «Innovationstheater» wurde inszeniert.

Testen der «Beta-Version»
Als teilnehmender «Experte» ist meine Sicht auf den Tag trotz anstrengender «Denkarbeit» durchwegs positiv. Dies wurde auch vom Kunden so gewürdigt, als vollen (Etappen-) Erfolg. Die nun folgenden Tage werden aufzeigen wo die nächsten Schritte hinführen. Dazu stellt das Team der Company Factory AG prototypische Entwicklungen der Ideen ins Internet und lässt die Netzwerkgemeinde über deren Tauglichkeit entscheiden. Fehlüberlegungen erkennt man damit früh, Ideen lassen sich korrigieren ohne die vorhandenen Kapazitäten unnötig zu belasten. Ob aus dieser Erkenntnis eine neue Firma entstehen wird, oder ob sich das Produkt in die bestehende Fabrikation integrieren lässt, ist Aufgabe weiterer Tests und Gespräche.

Die Company Factory AG
Parallel zum Tagesgeschäft entwickelt das Team der Company Factory AG in Zusammenarbeit mit den Unternehmen innert nützlicher Frist und gestützt auf die gemeinsame Erfahrung, Wege zur erfolgreichen Umsetzung ihrer Konzepte. Dank dem Netzwerk aus verschiedensten Fachleuten und Firmen, gelingt es der Company Factory AG, durch Technologieeinsatz und Marktverständnis Unternehmen neu zu positionieren.

Das Projekt «kompetenz60plus.ch»
Die Welt wird komplexer, das erfordert andere Formen des Arbeitens in Unternehmen: mehr Miteinander, eine neue, zugewandtere Führung, einen anderen Umgang mit Hierarchie, einen kooperativeren Geist, eine grössere Hemdsärmeligkeit. So entstehen neue Produkte, nicht per Powerpoint-Präsentation. Als gestandene Unternehmer und Unternehmerinnen wünschen Sie den Kontakt zu Sparring-Partnern mit Empathie für Ihre Anliegen ausserhalb Ihrer eigenen Informationsblase. «kompetenz60plus.ch» ist ein Projekt «von uns. für uns.» – diskutieren Sie mit, werden Sie Teil eines Netzwerks von Unternehmen für Unternehmer, registrieren Sie Ihr KMU oder Ihre Kompetenz noch heute kostenlos und geben Sie dem Projekt eine Chance. Danke!

Werner K. Rüegger, dipl. Arch. SIA AIA
Projektadministrator und Initiator


Ein Projekt «von uns. für uns.»
Web: kompetenz60plus.ch I Mail: werner@kompetenz60plus.ch I
Linkedin: Werner K. Rüegger | Skype: wernerkrueegger