Blog, Industrie 4.0

#187 – IoT, das Internet der Dinge

Industrie 4.0, die Zukunft ist heute
Der Begriff «vierte industrielle Revolution» wurde erstmals von Klaus Schwab, Exekutivvorsitzender des Weltwirtschaftsforums WEF, in einem von Foreign Affairs veröffentlichten Artikel aus dem Jahr 2015 erwähnt. «Beherrschung der vierten industriellen Revolution» war das Thema des Jahrestreffens WEF 2016 in Davos. Industrie 4.0 steht für das Versprechen einer neuen industriellen Revolution, die fortschrittliche Fertigungstechniken mit dem Internet der Dinge (IoT) verbindet, um Fertigungssysteme zu schaffen, die nicht nur miteinander verbunden sind, sondern auch Informationen kommunizieren, analysieren und nutzen, und intelligente Massnahmen zurück in die physikalische Welt übermitteln. Das Internet der Dinge gibt es seit den 1970er Jahren, als es erstmals in Geldautomaten implementiert wurde (intelligente Steuerung und integriertes elektronisches Schnittstellenpaket). Trotz den Prognosen, dass IoT in allen Bereichen unseres Lebens allgegenwärtig sein wird, halten Unternehmen immer noch grosse IoT-Investitionen zurück.

Innovationskraft und unendlicher Umsetzungswille
Ein wunderschönes Beispiel von IoT präsentiert sich mit Tesla, dem Elektroautomobil aus Kalifornien. Michael Rasch, Frankfurt, NZZ 26.09.2020, beschreibt wie Elon Musk mit Tesla seit Jahren die Automobilbranche aufmischt. Der wohl wichtigste Erfolgsfaktor für das Unternehmen ist eben Elon Musk selbst. Den in Südafrika geborenen Macher zeichnen Visionen, Vorausschau und Verantwortung aus, während bei den etablierten Automobilherstellern, den deutschen Blechbiegekonzernen, bis vor kurzem ein Manager vor allem «Benzin im Blut» haben musste. Musks grösste Stärken sind wohl seine Auffassungsgabe, seine Innovationskraft und sein unendlicher Umsetzungswille. Alles, was er anpackt, scheint sich in einen Erfolg zu verwandeln – seien es der Zahlungsanbieter Paypal, das Raumfahrtunternehmen SpaceX, das Transportsystem Hyperloop, die zahlreichen kleineren Projekte oder eben Tesla. Das im Jahr 2003 gegründete Unternehmen aus dem Silicon Valley geht Aufgabenstellungen ganz neu an – so, wie es viele der erfolgreichen Startups aus der Region getan und sich zu Weltkonzernen entwickelt haben. Ähnlich wie viele Handyhersteller verfügt Tesla über ein eigenes Betriebssystem und denkt von der eigenen Software aus. Deshalb sind Software und die damit einhergehende Digitalisierung der zweite Erfolgsfaktor der Firma.

Darstellung des Tesla eigenen Betriebssystems: Eugen U. Fleckenstein NZZ, 26. September 2020

Erfolg und Klumpenrisiko
Entscheidend ist dabei das Know-how des Unternehmens bei neuen Elektronikarchitekturen, deren Programmierung, bei drahtlosen Updates, den damit verbundenen Sicherheitsanforderungen und der Vernetzung des Autos mit der Cloud. Zudem arbeitet Musk mit seiner im Jahr 2016 gegründeten Neurotechnologiefirma Neuralink an einem Brain-Computer-Interface, mit dem das Gehirn mit einem Computer kommunizieren soll. In Zukunft könnte der Fahrer das Auto dann vielleicht direkt mit dem Gehirn steuern. Eine Spinnerei? Wer das denkt, hat schon verloren, denn er unterschätzt Elon Musk, dem auf Twitter rund 39 Millionen Menschen folgen. Doch Musk ist die grösste Stärke und die grösste Schwäche von Tesla zugleich. Wohl kein anderes Unternehmen hängt so vom Wohl und vom Wehe, von den Ideen und Launen sowie der Intensität des Umsetzungswillens seines Konzernchefs ab. Davon profitiert der Autohersteller aus Kalifornien unermesslich, doch es ist auch ein gewaltiges Klumpenrisiko.

Wahrnehmung von IoT angesichts der aktuellen COVID-19-Situation
Im Blogbeitrag «Perspektiven» von Claudia Fojan und Stefan Ritzmann, Deloitte 2020, beschreiben die beiden, wie IoT in der gegenwärtigen Krise mehr denn je relevant ist. Die Vorteile von IoT sind vielfältig: Angeschlossene Geräte verbessern die Betriebseffizienz, beheben Verarbeitungsprobleme schneller oder prognostizieren und verhindern Geräteausfälle. Maschinelles Lernen, KI (künstliche Intelligenz) und Analytik helfen Kosten zu senken und die Produktivität zu maximieren. Damit verschaffen sie den Unternehmen einen klaren Wettbewerbsvorteil. Fertigungsunternehmen investieren in die Fernüberwachung des Zustands, die vorausschauende Wartung und die Fernunterstützung für Aussendiensttechniker und beginnen dank der virtuellen Konnektivität sogar mit der Inbetriebnahme schwerer Maschinen. Die aktuelle COVID-19-Situation hat den Schwerpunkt auf die Reduzierung des Kontakts von Mensch zu Mensch gelegt, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen. Dank IoT können wir beispielsweise mit unseren Mobiltelefonen aus der Ferne die gesamte Haustechnik steuern.

Digitale Beschleunigung – Vorausplanung zahlt sich aus
Und trotzdem tun sich KMU schwer bei der Umsetzung solcher Konzepte. Innovation ist eine Schlüsselkompetenz der Schweiz und ihrer hier ansässigen Betriebe, wenn es darum geht, die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten. Die derzeitige Pandemie wird enden, aber andere Störungen und Herausforderungen werden sicherlich auftreten, geopolitische, soziale oder wirtschaftliche. Die Krise zeigt, wie Unternehmen für solche Unbekannten planen müssen. Immer mehr Firmen wechseln zum Arbeiten aus der Ferne oder einer Mischung aus Fernarbeit und vor Ort Präsenz.

Zukunft hat Herkunft
Technologie ist jedoch nur ein Aspekt von vielen für die erfolgreiche Positionierung der KMU am Markt. Veränderung muss von «Oben» angestossen werden und da fehlt es oft an Mut. Die Elon Musks, Lee Alexander McQueens (Givenchy) oder Steve Jobs (Apple Gründer) sind seltene Ausnahmen. Denn echte Innovation bedingt Neugier, Kompetenz und kalkulierte Risikobereitschaft. Ein «Patron» muss Visionen entwicklen, diese entsprechend kommunizieren und sich mit «Verbündeten» umgeben. Hilfreich ist dabei der Austausch mit Sparringspartnern die nicht nur aus dem eigenen Umfeld stammen. Kompetente Personen, zu denen man ein Vertrauensverhältnis aufbaut und deren Aussensicht man respektiert. Wir «Alte» verfügen oft über hilfreiche Erfahrungen, das Resultat jahrelanger Auseinandersetzung mit herkünftigen Prozessen. Kombiniert mit lebenslanger Weiterbildung, Freude und einem hohen Mass an Neugierde sind wir prädestiniert an der Zukunft mitzuwirken.

Erfahrung Teilen für zukunftsfähige Lösungen
«kompetenz60plus.ch» ist ein Sammelbecken für kompetente Senioren, die sich ihrer Verantwortung gegenüber der jüngeren Generation bewusst sind und sich aktiv an der Diskussion über die Zukunft beteiligen wollen. Wir «Alten», Frauen und Männer, im Team auf Augenhöhe mit den «jungen Wilden», stellen unsere Erfahrung mit Leidenschaft zur Verfügung. Bitte bringen Sie sich ein und registrieren Sie Ihre Kompetenz kostenlos hier. Wir freuen uns auch über Ihre Kontaktnahme per Mail an: werner@kompetenz60plus.ch, oder hinterlassen Sie Ihren Kommentar weiter unten. Danke!

Werner K. Rüegger, dipl. Arch. SIA AIA
Projektadministrator und Initiator


Ein Projekt «von uns. für uns.»
Web: kompetenz60plus.ch I Mail: werner@kompetenz60plus.ch I
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Unternehmenswert? – Ideen mit Sprengkraft

Der Wert eines Unternehmens
Berater klammern sich an Hilfsmittel wie Tabellen, check-up Listen oder den rechtlichen Mantel einer Firma zu deren Evaluation. Sie hoffen damit zum Beispiel den (fiktiven) Verkaufswert im Rahmen einer Nachfolgelösung zu eruieren. Dabei handelt es sich immer um «Zeitfenster» die sich mit der Vergangenheit befassen. Was aber bringt die Zukunft eines Unternehmens. Sind Potenzial für Innovation, digitale Transformation und zeitgemässe Vertriebskanäle oder ein Netzwerk von möglichen (jüngeren) Kunden vorhanden? Oder geht es lediglich um die Übernahme von Mobiliar und Maschinenpark, allenfalls Immobilienbesitz. Für die langfristigen Wachstumsaussichten sind Innovationskraft, Humankapital, Anpassungsfähigkeit und Agilität zentral.

Kompetente und kreative «Alte» helfen weiter
Im Gespräch mit Schlüsselpersonen, einem Rundgang durch die Produktion und mittels Stichproben der Buchhaltung finden sich die wichtigen Antworten schnell. Unmittelbar spürt man den Stolz und das «Feuer» der Besitzer, die Unternehmenskultur und die Möglichkeiten für zukünftiges Wachstum. Man erfährt deren Einstellung zur Nachwuchsförderung gepaart mit dem Glauben an die Zukunft. Als ehemalige Unternehmer erkennen wir Schwachstellen schnell und finden, wenn angebracht, in unserem Netzwerk entsprechende Kontakte die weiterhelfen. Weitere Gedanken zur Firmenkultur und der Begegnung auf Augenhöhe in meinem Blogbeitrag vom 7. Oktober 2018: «Alte» Werte, neue Ziele – Ideen mit Sprengkraft. Das folgende Beispiel aus Grossbritannien beschreibt ein (Ideal-)Modell wie es auch in der Schweiz zur Anwendung kommen könnte.

Sir James Dyson, Bild: Heathcliff O’Malley / Dyson, NZZ

Sir James Dyson, 71 ist immer noch äusserst aktiv unterwegs
Dyson steigt ins Elektroauto-Geschäft ein: «Wir gehen die Sache anders an als Tesla» war der Titel zum Interview von Jürg Meier, NZZ vom 13.10.2018. Der 71-jährige Brite wurde mit seinem beutellosen Staubsauger weltberühmt. Bekannt sind auch sein Händetrockner, Ventilator und sein Haarföhn. Dyson ist verheiratet und hat drei Kinder. Laut «Forbes» gehört er zu den tausend reichsten Menschen auf der Welt. Seine Entwicklungen, die Hunderte von Millionen Pfund kosten, finanziert er ohne Investoren. Aktuell treibt er verschiedene Technologien voran. Darunter Robotik, insbesondere mit Bildsystemen, oder die Entwicklung einer Feststoffbatterie, als Alternative zu den heute üblichen Lösungen, an der das Unternehmen seit sieben Jahren forscht.

Ingenieurmangel – auch in der Schweiz
Dyson erwähnt einen Engpass beim Erfinden. Und dieser macht ihm offensichtlich grosse Sorgen. «Uns fehlen Ingenieurinnen und Ingenieure», sagt er. Er brauche heute Experten aus fünfmal mehr Wissensgebieten als noch vor 25 Jahren, als er mit seinem Unternehmen anfing. Seine Ingenieure müssen heute über Software, Elektronik, Bildanalyse und vieles andere mehr Bescheid wissen. «Es ist sehr traurig, aber Europa verliert seine Ingenieurskultur», sagt er. «Die Leute wollen heute nicht mehr Ingenieur sein oder Dinge herstellen.» Um wieder mehr Ingenieure zu finden, hat Dyson auf seinem Firmengelände eine eigene Universität aufgebaut. Die Studierenden treten mit 17 oder 18 ein und haben eine Sechstagewoche, drei Tage Arbeit im Betrieb und drei Tage Studium.

Rekrutierung der besten Talente ein Dauerthema
Dazu auch NZZ-Standpunkte (Video 49:39): «Was die Schweiz vom amerikanischen Bildungssystem lernen kann» 14. Oktober 2018. Martin Vetterli, Präsident der ETH Lausanne, spricht er über die Vorzüge des amerikanischen Bildungssystems und die Notwendigkeit zur Offenheit.

Junggeblieben «Alte» Ingenieure, Architekten und Kreative sind gefragt
Anstatt fähige Leute in Zwangspension zu schicken, muss unser System überdenkt werden. Es macht keinen Sinn, vorhandenes Wissen und Erfahrung verkümmern zu lassen weil jemand die vom Bund festgelegte Alterslimite überschritten hat. Viele von uns «Alten» haben den Willen weiterhin zu arbeiten, mit zu Gestalten, Einfluss zu nehmen und Fragen zu stellen. Zu günstigen Konditionen stehen wir auch im Rahmen eines Zwischenmandats zur Verfügung. Unsere Leidenschaft für eine Sache und ein Höchstmass an Begeisterungsfähigkeit und Erfolgsorientierung ist gepaart mit der notwendigen Geschicklichkeit und Ausdauer.

«kompetenz60plus.ch» die Plattform «von uns. für uns.»
Wir «Alten» verfügen als Partner im Team über einen altersbedingten Wissensvorsprung und viel Lebenserfahrung. Als Konsumenten sind wir Vertreter eines stark wachsenden Marktpotenzials und kennen unsere Bedürfnisse aus erster Hand. «kompetenz60plus.ch» ist die Plattform für Klein- und Kleinstunternehmen (KMU’s) wo man sich auf Augenhöhe begegnet. Helfen Sie mit, zusammen führen wir dieses Projekt zum Erfolg. Danke!

Werner K. Rüegger, dipl. Arch. SIA AIA
Projektadministrator und Initiator


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