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Blog, Industrie 4.0

#334 – «Alte» im Zeitalter der Irrationalität

Inkrementelle Innovationen
Erfahrung habe nichts mit dem Alter zu tun und man dürfe auch von jüngeren lernen, befand der Autor eines Beitrags auf dem sozialen Netzwerk LinkedIn und scheint dabei Lernen und Wissen mit Erfahrung zu verwechseln. Erfahrung und Fachwissen beziehen sich immer auf Vergangenes. Zukunft braucht Herkunft – da spielt das Alter eine entscheidende Rolle. Wir «Alten» verfügen über Erfahrungen als Resultat jahrelanger Auseinandersetzungen mit Problemen, kombiniert mit lebenslanger Weiterbildung, Freude und einem hohen Mass an Neugierde. Die Entwicklung von KI, künstlicher Intelligenz, ist eine Technologie, wo mehr den je unsere Erfahrung und der gesunde Menschenverstand gefragt sind. Egal, ob Text, Datenbank oder Modell – weiterhin unerlässlich sind fachkundige Menschen, die den Output kritisch prüfen und korrigieren. Eine erfolgreiche Digitalisierung fordert zudem auch unsere zwischenmenschlichen und kommunikativen Fähigkeiten heraus.

Die eindimensionale Sicht der Evolution contra Disruption
Unter Evolution versteht man im deutschsprachigen Raum in erster Linie die biologische Evolution. Darunter wird die von Generation zu Generation stattfindende allmähliche Veränderung verstanden. Im Zusammenhang mit der KI sind vor allem neue Konzepte der digitalen Wissensvermittlung gesucht, weg von vorprogrammierten Abläufen mit den immer gleichen Resultaten. Neues Denken ist nicht linear, kleinschrittig oder im ja-nein-Modus. Zwar basieren neue Entwicklungen auf alten Erkenntnissen. aber die Glühbirne ist keine Weiterentwicklung der Kerze, schon 1801 war dies eine disruptive Entwicklung. Die Kompetenz von uns «Alten» ist Mut, Innovation, das Erlebt-haben von Scheitern und Wiederaufstehen, ohne den Leistungsdruck und das Karrieredenken der Jungen.

Kunsthaus Zürich: Pipilotti Rist (61) schweizer Videokünstlerin, Installation Pixelwald Turikum 2021

Die Macht der Biologie
Aus dieser Optik scheinen echt intelligente Maschinen weiter weg zu sein als uns recht ist. In seinem kritischen Beitrag beweist der schweizer Physiker und Philosoph Eduard Kaeser (75) in der NZZ vom 26.August 2023, mittels der Macht von Biologie, wie uns immer wieder Fehlschlüsse bezüglich Maschinenintelligenz unterlaufen. Er beginnt mit dem Fehlschluss des ersten Schritts: Denn es ist überhaupt nicht ausgemacht, ob der gegenwärtig bevorzugte Ansatz, künstliche Intelligenz herzustellen, auf ein allgemeineres Niveau der Intelligenz führt, wie wir es von Lebewesen her kennen. Während KI-Systeme bis jetzt sehr erfolgreich waren im Bewältigen von spezifischen Aufgaben, ist nicht bewiesen, dass mit kontinuierlicher Steigerung dieser Fähigkeiten am Ende die allgemeine künstliche Intelligenz erreicht wird. Mit Plänen weiss man, was man hat. Man hat allerdings auch nur, was man schon weiss. In ihrem TED-Talk vom März 2022, spricht Karen E. Willcox, Direktorin des Oden Instituts für Computational Engineering and Sciences an der University of Texas at Austin, über ihre Forschung: Mittels dynamischer Datenassimilation entstehen digitale Zwillinge, die uns Einblicke in die Zukunft geben können.

Fortschritt ist nicht immer mehr vom Gleichen
Für Kaeser macht sich dabei ein verwandter Fehlschluss bemerkbar: Fortschritt ist immer mehr vom Gleichen; immer mehr Daten, immer mehr Rechenkapazität, immer mehr «Neuronenschichten». Das Wundermittel: Hochskalieren, schreibt Kaeser und erinnert an das Sprichwort: Wer nur einen Hammer hat, sieht in allem bloss Nägel, scheint in KI-Kreisen der Einsicht zu weichen, dass Intelligenz viel mehr mit der organischen Hardware – der «Wetware» – zu tun haben könnte als bisher angenommen. Starke Intelligenz ist bis jetzt biologische Intelligenz, wobei nichtmenschliche Lebewesen Probleme lösen, die dem Menschen gewaltiges Kopfzerbrechen abverlangen. Ich denke dabei gerne an Ameisen und bin fasziniert davon, wie diese kleinen Organismen einen noch nicht begriffenenen Evolutionsvorsprung der Natur gegenüber den KI-Systemen aufweisen. Und die Frage stellt sich, inwieweit und ob sich dieser evolutionäre Reichtum überhaupt je völlig durch Algorithmen nachbauen lässt. Was nicht bedeutet, dass nur evolutionär entstandene Systeme intelligent sind, sondern dass in der künftigen KI-Forschung die Biologie ein gewichtiges Wort mitreden wird.

Commonsense fehlt den Maschinen
Ein weiteres Phänomen beschreibt Eduard Kaeser mit dem fehlenden «Hausverstand» von Maschinen. Denn ein Grossteil unserer Fähigkeiten ist implizit, wir können etwas, ohne genau zu wissen, wie und warum wir das können. Das Know-how ist Teil von körperlichen Automatismen, so auch die Erfahrung von uns «Alten». Ob sich in Maschinen etwas Analoges implementieren lässt, ist eine offene Frage. Er verweist auf eine höchst eigentümliche Asymmetrie: Vieles, was für die Menschen schwierig ist, ist für die Maschine leicht – und umgekehrt. Oft lösen Maschinen Probleme, die für uns harte Knacknüsse sind. Und oft scheitern sie an Problemen, die wir dank Commonsense, also Hausverstand, spielend lösen. Metaphern aus der Psychologie zur Beschreibung dieser Intelligenz sind deshalb irreführend, schreibt Kaeser weiter und zitiert den Computerwissenschafter Drew McDermott (74) der 1976 den Begriff der «hoffnungsvollen Eselsbrücke» («wishful mnemonics») prägte. Denn wir wünschen uns, dass der Computer es macht wie wir, also nutzen wir anthropomorphisierende Wörter für ihn, wie lesen und verstehen, ohne Erklärung was mit «lesen» und «verstehen» genau gemeint ist.

Haus Konstruktiv: Chiharu Shiota (51), japanische Künstlerin, Installation Eye to Eye 2023. Lange Nacht der Museen Zürich, 2023

Der künstlichen Intelligenz fehlt Biochemie
Intelligenz beruht auf Gehirnaktivitäten, letztlich auf Biochemie. Unser Gehirn bewältigt eine Unmenge an Informationen im Ur-Modus, in dem wir nicht in einen «höheren Denkgang» schalten müssen, sondern einfach die Automatismen unserer neuronalen Schaltkreise – das Unbewusste – arbeiten lassen. Das künstliche Gehirn modelliert diesen Vorgang mathematisch, indem es den chemischen Vorgang durch einen Zahlenwert des künstlichen Neurons, das Gewicht, ersetzt. Wie es scheint, sind die Fehlschlüsse bereits Bestandteil unserer gängigen Vorstellung über Maschinenintelligenz, sie wurden zur Selbstverständlichkeit und tendieren dazu, ins kollektive Unbewusste zu sinken und sich dabei in ein «Gefühl» zu verwandeln. Wir haben das Gefühl, KI-Systeme würden «denken», uns gegenüber «feindlich» gestimmt sein, uns vielleicht beherrschen «wollen». Ein Grossteil der gegenwärtigen Pop-Kultur rund um die KI bestärkt dieses Gefühl. Obwohl, nein, weil diese Vorstellungen einer kritischen Befragung nicht standhalten, verhexen sie unseren Verstand. Sie bilden die Mythologie maschineller Intelligenz, folgert Eduard Kaeser und schreibt von einem völlig irrationalen Zeitalter.

kompetenz60plus.ch, das Netzwerk von kompetenten «Alten»
kompetenz60plus.ch ist ein Netzwerk von kompetenten Fachleuten. Erfahrene «Alte» unterstützen KMU’s und Start-ups bei der Umsetzung innovativer Ideen und bei Herausforderungen aller Art – auf Augenhöhe. Registrieren Sie Ihre Kompetenz ➔ hier kostenlos oder suchen Sie auf unserem Portal eine Fachperson mit geeigneter Kompetenz. Unkompliziert und zu moderaten Bedingungen. Kontaktieren Sie uns mit Ihren Interessen, Fragen und Anregungen, ganz unverbindlich, per Mail an werner@kompetenz60plus.ch. Danke!

Werner K. Rüegger, dipl. Arch. SIA AIA
Projektadministrator und Initiator

Ein Projekt «von uns. für uns.»
Web: kompetenz60plus.ch I Mail: werner@kompetenz60plus.ch I
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#333 – «Alte» teilen ihr Know-how

Wissenstransfer – Austausch auf Augenhöhe
Auch Sie können in Ihrem Betrieb vom Know-how älterer Menschen profitieren. Die Plattform «kompetenz60plus.ch» bringt erfahrene Senioren, ganz unverbindlich mit KMU’s oder Start-up Unternehmen zusammen. Dazu der Videobeitrag (Youtube 3:43) der Gewerbezeitung vom 25. Januar 2019. Wir «Alten» sind sowohl für unseren Wohlstand, wie auch für die aktuellen Probleme der schweizer Wirtschaft verantwortlich. Seit über 60 Jahren hat die Nachkriegsgeneration das Wachstum in nie dagewesener Geschwindigkeit beeinflusst. Wir sind deshalb daran interessiert, das vorhandene Wissen auf Augenhöhe an jüngere Generationen weiterzugeben. Mit dem Ausscheiden aus dem Arbeitsprozess der Baby Boomer Generation (geboren 1946 – 1964) und den Schwierigkeiten vieler älterer «Patrons», Nachfolgeregelungen für Ihre Klein- und Kleinstunternehmen zu finden, stellen wir gerne unsere Kompetenzen und ein industrieübergreifendes Netzwerk zur Verfügung. Unsere Leidenschaft umfasst aktuelle Themen wie Nachhaltigkeit, Kreislaufwirtschaft, interaktive und kollaborative Elemente des Internets, digitale Transformation und künstliche Intelligenz. Ein Höchstmass an Begeisterungsfähigkeit und Erfolgsorientierung, gepaart mit der notwendigen Geschicklichkeit und Ausdauer bei Verhandlungen, sowie weltoffene Persönlichkeiten machen uns «Alte» zu interessanten Partnern. Weiterhin nützlich zu sein, mit zu Gestalten, Einfluss nehmen oder Fragen zu stellen, ist für uns auch im Rahmen kurzfristiger Mandate möglich.

Richard Branson (71)
«Jetzt bin ich 71 Jahre alt und mir dessen völlig bewusst. Aber ich lege grossen Wert auf meine Fitness, kümmere mich gut um meine Ernährung, versuche, ein gesundes Gleichgewicht in meinem Leben zu wahren. Meine Eltern waren glücklich, beide weit über neunzig zu sein. Ich habe noch viel zu leben. Oft wird viel über das Erbe von Menschen in der zweiten Lebenshälfte gesprochen, aber ich denke lieber darüber nach, was noch zu erreichen ist. Ich war noch nie ein Fan davon, zurückzublicken, und freue mich lieber auf das, was als nächstes kommt. Menschen im späteren Leben haben noch enorm viel zu geben und wollen noch viel erreichen. Man ist nie zu jung oder zu alt, um eine gute Idee zu haben und sie in die Tat umzusetzen.»

Das Kugelhaus war ein kugelförmiger Stahlgerüstbau in Dresden auf dem Ausstellungsgelände der 7. Jahresschau Deutscher Arbeit 1928 im Grossen Garten zwischen Ausstellungspalast und Herkulesallee. Am damaligen Stübelplatz wurde es 1928 vom deutschen Bautechniker Peter Birkenholz (1876-1961) gebaut, der im Wintersemester 1915/16 Leiter der Bauabteilung der Gewerbeschule Basel war. Es beherbergte Ausstellungsräume sowie einen Gastronomiebetrieb und gilt als das erste Kugelhaus der Welt. Von den Nationalsozialisten als «undeutsch» bezeichnet, wurde es 1938 abgerissen.

Warum arbeiten Senioren nach der Pensionierung weiter?
Für 37 Prozent der Senioren zwischen 65 und 74 ist die Arbeit laut Destatis wichtigste Quelle des Lebensunterhalts. «Aus unserer Sicht belegen die Zahlen erneut, dass viele Menschen im Ruhestand arbeiten, weil sie mit ihrer Rente kaum über die Runden kommen.» Finanzielle Gründe oder die Angst vor Altersarmut können den anhaltenden Trend allein aber noch nicht erklären, sagt Jürgen Deller, Professor für Wirtschaftspsychologie an der Leuphana Universität Lüneburg. «Für die meisten, die nach der Pensionierung weiterarbeiten, ist Arbeit einfach positiv besetzt.» Ihnen gehe es zum Beispiel darum, soziale Kontakte zu behalten oder sich weiter gebraucht zu fühlen.

Was haben Unternehmen davon?
«Ältere Arbeitnehmende haben ein riesiges Erfahrungswissen, das so schnell nicht zu ersetzen ist», sagt Rudolf Kast, Chef des Demografie-Netzwerks und der Botschafter der Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA). Das zeigt auch eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB): Firmen bemühen sich demnach vor allem um ältere Mitarbeitende, wenn es in ihrer Branche einen Mangel an Fachkräften gibt – im verarbeitenden Gewerbe etwa oder im Maschinenbau.

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#332 – Prompts, die Übersetzer von Gedanken

Lernt Programmieren
Seit über 50 Jahren werden Leute als Programmierer:innen ausgebildet. Anfänglich wurden die Maschinenbefehle mittels Lochkarten eingelesen, später etablierten sich die verschiedensten Programmiersprachen, die am Bildschirm von Menschen interaktiv bearbeitet werden. Doch nun verändert eine neue Technologie selbst die Informatik-Branche. Anwendungen künstlicher Intelligenz wie des Textroboters ChatGPT können genauso gut programmieren und kreativ sein wie der Mensch – und erst noch viel schneller. Im Nu erstellen sie Geschäftsberichte, Videos, Codes, Musikstücke und Werbekampagnen. Die künstliche Intelligenz entwickelt sich eruptiv weiter und verändert unseren Arbeitsalltag und das Bildungswesen. Natürlich sind wir «Alten» von dieser Entwicklung ganz besonders betroffen – spezifische, einmal gelernte Fähigkeiten sind zunehmend weniger gefragt – mit Ausnahme von Handwerkern. Urs Jaudas und Simone Luchetta gingen deshalb im Tagesanzeiger vom 4. August 2023 der Frage nach, wie ChatGPT unsere Arbeitswelt revolutioniert und befragten dazu drei Studierende um ihre Meinung: Fiona Muntwyler, Master-Studentin in «Machine Intelligence» an der ETH Zürich meint, dass es in Zukunft pro produzierter Software tatsächlich weniger Programmierer und Programmiererinnen brauchen werde. Gleichzeitig aber steigt wegen der Digitalisierung die Nachfrage nach Software weiter stark an. Sie ist darum vorsichtig, Aussagen bezüglich abnehmender Wichtigkeit der Beherrschung von Programmierung zu treffen.

Posted by original poster u/DrMacabre68, Prompt Winner, 16. August 2023
A1111, no refiner r/StableDiffusion SDXL
https://stablediffusionxl.com/
Stable Diffusion XL or SDXL is the latest image generation model that is tailored towards more photorealistic outputs with more detailed imagery and composition compared to previous SD models, including SD 2.1.
Workflow
Prompt:
a disgusting macrophotography of a love heart made of rotten and spoiled stuff, internal organs, glossy, blood veins, goo, colorful, parasite, infectious, foggy background
Steps:
42, Sampler: DPM++ 2M SDE Karras, CFG scale: 7, Seed: 3288805944, Size: 1024×1024, Model hash: 920076cedd, Model: 0.5(SDXL_sd_xl_base_1.0) + 0.5(SDXL_dynavisionXLAllInOneStylized_alpha013BAKEDVAE), Eta: 0, Version: v1.5.1-95-g4d9b0966

Rasches Handeln ist notwendig
Für Informatikprofessorin Tanja Käser von der ETH Lausanne ist ebenfalls klar: «Programmiererinnen und Informatiker braucht es auch in Zukunft.» Nur wer programmieren beherrscht, könne die Werkzeuge künstlicher Intelligenz zum Programmieren auch benutzen, sagt Käser, die auf der Schnittstelle von maschinellem Lernen, Datenanalyse und Bildung forscht. Man müsse fähig sein, den ausgespuckten Code zu testen: «Denn die Maschine selbst wird nie perfekt sein.» Marcel Salathé, Epidemiologe und Mitgründer des Vereins CH++ sieht wegen der eruptiven Geschwindigkeit der Entwicklung künstlicher Intelligenz grossen Handlungsbedarf im Bildungssystem: «Wie stellen wir sicher, dass die nächste Generation mit dieser Geschwindigkeit umgehen kann? Ironischerweise, indem sie lernt, die Werkzeuge einzusetzen. Wie also integrieren wir sie in den Unterricht? Solche Fragen drängen.» Asya Fischer, Gamedesign-Studentin meint: «Künstliche Intelligenz beschäftigt mich stark». Sie findet es schade, dass das eigene Handwerk, Zeichnen, Programmieren, weniger wertgeschätzt wird. Dabei ist es doch die Geschichte hinter einem Produkt, die es zu etwas Besonderem macht. Felix Stalder, Professor für digitale Kultur an der Zürcher Hochschule der Künste findet, dass auch Künstler oder Produzentinnen von den neuen Programmen profitierten – sofern sie sich denn auskennten. Es finde gerade ein herausfordernder Paradigmenwechsel statt: «Was wir als Produkt sehen, ist nicht mehr zwingend der Ausdruck eines Menschen. Damit müssen wir einen Umgang finden, auch was Abschlussarbeiten anbelangt, und das rasch.»

Berufe verändern sich schnell, oder verschwinden
Lukas Walker, Master-Student in «Science, Technology and Policy» an der ETH Zürich ist auf der Suche nach ethischen Fragestellungen in der Informatik. Bezüglich ChatGPT hegt er als Technologieoptimist gemischte Gefühle. Das Hauptproblem liegt für ihn darin, dass in der Gesellschaft zu wenig über diese Entwicklung geredet wird. Ironischerweise fürchten sich die meisten Menschen davor, dass sie durch künstliche Intelligenz ihre Arbeit verlieren. Dabei sei das doch etwas Positives. Die Herausforderung ist vielmehr, dass unser System nicht darauf ausgelegt ist, dass Leute nicht arbeiten. Was machen wir dann? Laut einer Untersuchung der Investmentbank Goldman Sachs sind neben Bürojobs vor allem technische Fachkräfte der Automatisierung durch künstliche Intelligenz ausgesetzt.

Redditor: SirPrompt Op
Workflow
Prompt:
(eye level shot) of old lady (Francisca Gustav h4asbu-250) with curly white hair, ((( wearing dungarees with white tshirt ))), (( holding documents )) , art by Nick Alm and roberto ferri and ilya kuvshinov, illustration (highest quality, concept art, 8k), (high sharpness), best quality, digital art, matte, cinematic, natural light, shadows, sharp focus
Negative prompt:
wires, ear rings, dirty face (deformed iris, deformed pupils, bad eyes, semi-realistic:1.4) (bad-image-v2-39000, bad_prompt_version2, bad-hands-5, EasyNegative, NG_DeepNegative_V1_4T, bad-artist-anime:0.7),(worst quality, low quality:1.3), (greyscale, monochrome:1.1), nose, cropped, lowres, text, jpeg artifacts, signature, watermark, username, blurry, artist name, trademark, watermark, title, multiple view, Reference sheet, long neck, merged clothes, bad clothes
Steps:
20, Sampler: DPM++ 2M Karras, CFG scale: 7, Seed: 2413463822, Face restoration: GFPGAN, Size: 512×640, Model hash: 5c3bc6fe81, Model: 0.7(perfectWorld_v4Baked) + 0.3(deliberate_v2), Denoising strength: 0.6, Version: v1.2.1, ADetailer model: face_yolov8n.pt, ADetailer confidence: 0.3, ADetailer dilate/erode: 32, ADetailer mask blur: 4, ADetailer denoising strength: 0.4, ADetailer inpaint only masked: True, ADetailer inpaint padding: 32, ADetailer use separate steps: True, ADetailer steps: 10, ADetailer use separate sampler: True, ADetailer sampler: DPM++ 2M Karras, ADetailer version: 23.7.11, Hires upscale: 2, Hires upscaler: 4x_foolhardy_Remacri

Lernen ein Leben lang zu lernen
Der Befund deckt sich mit Resultaten einer kürzlich veröffentlichten Studie der Arbeitsmarktbeobachtung Ostschweiz, Aargau, Zug und Zürich. Neben Büro- und Sekretariatsberufen, dem Detailhandel und dem Marketing hätten auch einige Mint-Berufe ein hohes Potenzial für Anwendungen künstlicher Intelligenz, sagt Forschungsleiterin Katharina Degen – zum Beispiel Ingenieurberufe, technische Zeichner:innen oder einzelne Informatikberufe, aber auch Grafik- und Multimediadesigner aus dem kreativen Bereich. «Das bedeutet aber nicht, dass künstliche Intelligenz die Arbeitskräfte in diesen Berufen verdrängt. Vielmehr müssen wir damit rechnen, dass sich die Tätigkeitsprofile dieser Berufe verändern werden und künstliche Intelligenz ergänzend im Arbeitsalltag zum Einsatz kommen wird», so Degen. Um also für den Arbeitsmarkt der Zukunft gerüstet zu sein, sollten alle eine hohe Veränderungsbereitschaft mitbringen, rät sie – unabhängig von der Berufs- oder Studienwahl. Der israelische Historiker und Künstliche-Intelligenz-Kritiker Yuval Noah Harari (47) findet deshalb, dass wir Kindern vor allem beibringen müssen, wie man ein Leben lang lernt, statt sie spezifische Fähigkeiten wie Programmieren zu lehren: Wir müssen beides lernen.

Creativity-Human-Artificial-Intelligence: University of Montana August 14, 2023

Was machen Promptingenieur:innen eigentlich?
Teilweise seien für Prompt Engineers Gehälter von mehr als 300’000 Dollar möglich, schrieb Marie-Astrid Langer in der NZZ vom 2. Mai 2023. Aktuelle Erkenntnisse der University of Montana und Partner unter der Leitung von Dr. Erik Guzik, einem klinischen Assistenzprofessor am College of Business der UM zeigen, dass künstliche Intelligenz basierend auf dem Torrance Test of Creative Thinking, einem Standardtest zur Beurteilung der menschlichen Kreativität, mit den besten 1% der menschlichen Teilnehmer mithalten kann. Er war überrascht, wie gut KI dabei war, originelle Ideen hervorzubringen, was ein Markenzeichen der menschlichen Vorstellungskraft ist. Als Eingabeaufforderung (Prompts) erhalten die Testauswerter Listen mit häufigen Antworten, von denen man fast erwartet, dass sie abgegeben werden. Allerdings landete die KI im oberen Perzentil, wenn es darum ging, neue Antworten zu finden. Mit dem fortschrittlicheren GPT-4 gehört die KI jetzt zu den Top 1% aller menschlichen Reaktionen. Er geht davon aus, dass die KI-Fortschritte immer schneller erfolgen und dass sie künftig zu einem wichtigen Werkzeug für die Geschäftswelt und zu einem bedeutenden neuen Treiber für regionale und nationale Innovationen wird. Erfahrene und kompetente «Alte» finden hier als fachkundige Menschen, die den Output kritisch prüfen und korrigieren, ihren Platz. Eine erfolgreiche Digitalisierung fordert mehr als zuvor unsere zwischenmenschlichen und kommunikativen Fähigkeiten heraus.

Auswahl aus Milliarden von Bildern. Präsentation: Eileen Isagon Skyers, Media Art Curator | TED2023 • April 2023

«reddit», unter uns «Alten» (im deutschen Sprachraum) noch wenig bekannt
Seit einigen Monaten erhalte ich täglich Beiträge aus aller Welt, rund um KI-Anwendungen. Reddit (zu Deutsch: gelesen) wurde 2005 von den Mitstudierenden Steve Huffman und Alexis Ohanian von der University of Virginia, Charlottesville, zusammen mit Aaron Swartz gegründet und ist eigentlich eine grosse Gruppe von Foren zu den seltsamsten Dingen der Welt. Kostenlos registrierte Benutzer (allgemein als «Redditoren» bezeichnet) übermitteln der Website Inhalte wie Links, Textbeiträge, Bilder und Videos, die dann von anderen Mitgliedern positiv oder negativ bewertet werden. Beiträge werden nach Themen in von Benutzern erstellten Foren organisiert, welche «Communities» oder «Subreddits» genannt werden. Einsendungen mit mehr Upvotes (Zustimmungen) erscheinen oben in ihrem Subreddit und, wenn sie genügend Upvotes erhalten, schliesslich auf der Startseite. Reddit-Administratoren moderieren die Communities (im weitesten Sinne ähnlich wie Wikipedia). Das Netzwerk wird von Reddit Inc. mit Sitz in San Francisco betrieben. Laut Semrush.com (Content Marketing) ist Reddit gemäss Stand Februar 2023 die zehnthäufigste Website der Welt und die sechsthäufigste Website in den USA. Etwa 42–49,3% der Nutzerbasis kommen aus den Vereinigten Staaten, gefolgt vom Vereinigten Königreich mit 7,9–8,2% und Kanada mit 5,2–7,8%. In den USA nutzen 22% der Erwachsenen im Alter von 18 bis 29 Jahren und 14% im Alter von 30 bis 49 Jahren Reddit regelmässig. Berichten zufolge beantragte das Unternehmen im Dezember 2021 einen Börsengang mit einem Wert von 15 Milliarden US-Dollar. (Quelle: Wikipedia)

kompetenz60plus.ch, das Netzwerk von kompetenten «Alten»
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Werner K. Rüegger, dipl. Arch. SIA AIA
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