Fähigkeiten verschieben, Ziele verschieben und die Belegschaft neu gestalten
«Deep-Tech beschreibt eine besondere Art von Innovationen, welche oft in Startups entstehen. Der Name leitet sich aus den Begriffen «Technology» (Technologie) und «Deep» für tiefgreifend ab. Mit «tiefgreifend» ist gemeint, dass Deep-Tech-Unternehmen nur wenig auf bereits bestehende Technologien zurückgreifen, sondern stattdessen neue, meist digitale Lösungen erfinden.»
Etwa 1’500 Universitäten und Forschungslabors sind an Deep-Tech beteiligt. Obwohl sie nur eine kleine Minderheit von Startups darstellen, haben Deep-Tech-Ventures einen überproportionalen Einfluss, weil sie gross angelegte Probleme angehen und weil ihre Arbeit sowohl futuristisch als auch praktisch ist. Am Arbeitsmarkt muss Deep-Tech mehrere Herausforderungen meistern, um ihr volles Potenzial auszuschöpfen. Eine davon ist die Notwendigkeit einer Neugestaltung. Viele von uns «Alten» hadern mit dieser Tatsache, weil wir unseren Platz in der neuen Ordnung nicht mehr finden. Die Menschen erkennen nicht immer schnell, wie Wissenschaft und Technologie Prozesse umgestalten oder Probleme lösen können. Unternehmen brauchten 20 Jahre, um die Fabrikhalle zu überdenken, nachdem Elektromotoren den Dampfantrieb ersetzten (BCG-Beitrag vom 23. Mai 2022).
Veraltete Wissensgrundlagen erkennen
«Setzen Sie die negative Brille ab – die Welt ist viel besser, als Sie glauben!» schreibt Judith Blage als Kommentar in der NZZ vom 19. Juli 2022. Trotz Kriegen, Katastrophen und Krisen entwickelt sich die Welt in wichtigen Bereichen extrem positiv, fasst sie zusammen, nur will das keiner sehen. Um dies zu illustrieren stellt sie folgende Frage: Haben Sie sich schon einmal bei einer Autofahrt durch die Innenstadt an einer 60 Jahre alten Karte orientiert? Nein? Sie hatten gewiss gute Gründe. Auch wir «Alten» dürfen nicht auf völlig veralteten Wissensgrundlagen durch Beruf und Alltag navigieren und sogar Entscheidungen auf dieser Basis treffen. Das Beispiel zeigt klar, Erfahrung und Wissen beruhen auf Vergangenem. Während unsere Erfahrung mit fortschreitendem Alter immer grösser wird, muss unser Wissen durch lebenslanges Lernen und den aktiven Austausch immer wieder aktualisiert werden.
Viele Klischees sind falsch
Früher war alles besser, die heutige Welt ist schlecht und es wird immer schlimmer, sind Allgemeinplätze, weit entfernt von der Realität. Denn vieles, was uns heute als selbstverständlich erscheint, war für unsere Urgrosseltern eine ferne Utopie. Wer von falschen Fakten ausgeht, trifft möglicherweise fatale Entscheidungen. Trotz mancher Rückschläge entwickelt sich die Welt zum Besseren. Viele gängige Klischees über die Welt sind falsch. Steven Pinker (68), Johnstone Professor of Psychology, Harvard University, belegt dies in seinem Buch «Die Ideale der Aufklärung». Lesen Sie dazu meinen Blog vom 3. Januar 2019.

Die vierte Innovationswelle
Die erste Welle moderner Geschäftsinnovationen begann im 19. und frühen 20. Jahrhundert mit Durchbrüchen wie dem Bessemer-Verfahren zur Herstellung von Stahl. Nach dem Zweiten Weltkrieg und mit der Informationsrevolution entstanden grosse Unternehmen in Forschung und Entwicklung. Die dritte Welle, die digitale Revolution, führte zum Aufstieg des Silicon Valley. Die vierte Innovationswelle, die jetzt Gestalt annimmt, verspricht, die Innovation in jedem Unternehmenssektor radikal zu erweitern und zu vertiefen, dank zunehmender Leistung und sinkenden Kosten von Computern und dem Aufstieg von Technologieplattformen und Cloud Computing.
Veränderung durch Innovationskraft
Das Problem ist erkannt und die Geschichte zeigt: Veränderung zum Besseren geschieht langsam. In der überwältigenden Mehrheit der Fälle ist sie getrieben durch menschliche Innovationskraft und durch die Wissenschaft. Eher nicht durch die häufig geforderte Rückkehr zur Natur oder zur Lebensweise vor der Industrialisierung. Wer immer nur das Schlimmste erwartet, verbessert nichts. Immer mehr Unternehmen und Institutionen erkennen, dass die Lösungen für grosse Probleme – und für die Zukunft der Innovation – in Deep-Tech liegen (BCG-Artikel vom 11. März 2021).
Der Wettlauf um die besten Talente
Fähigkeiten welche vor vier Jahren in Stellenausschreibungen verlangt wurden, sind heute nicht mehr gefragt und so entstehen neue Fähigkeitsprofile. Tatsächlich hat sich das Tempo des Wandels derart beschleunigt, dass Arbeitsplätze heute stärker gefährdet sind als je zuvor, was schnelles und überlegtes Handeln von Arbeitgebenden und anderen Interessengruppen erfordert. Führungskräfte und Entscheidungsträger müssen verstehen, welche Fähigkeiten ihre Organisation benötigt und wie sie darauf zugreifen können. Im Wesentlichen müssen sie ein bewegliches Ziel einfangen.
«kompetenz60plus.ch»
Mit unserer Erfahrung aus der analogen, zusammen mit Erkenntnissen aus der digitalen Welt, sind wir «Alten» gerne bereit, diese mit KMU’s oder im Team mit jungen Forschenden und Wissenschaftern auf Augenhöhe zu teilen. Suchen Sie einen Mentor, eine Mentorin oder Coach, «kompetenz60plus.ch» ist ein Sammelbecken für kompetente Senioren, die sich aktiv an der Diskussion über die Zukunft beteiligen wollen. Bitte bringen Sie sich ein und registrieren Sie Ihre Kompetenz kostenlos hier. Wir freuen uns auch über Ihre Kontaktnahme per Mail an: werner@kompetenz60plus.ch, oder hinterlassen Sie Ihren Kommentar weiter unten. Danke!
Werner K. Rüegger, dipl. Arch. SIA AIA
Projektadministrator und Initiator
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