Blog, Industrie 4.0

Die Zukunft ist sehr nah

Den Jungen gehört die Zukunft
Sam Ginn, 22 Jahre alt und Heidegger-Kenner, ist einer der Pioniere welche an der Entwicklung einer allgemeinen künstlichen Intelligenz arbeiten, die die menschliche übertreffen soll. Im Feld der Computerlinguistik, also an der Schnittstelle von Sprachwissenschaft und Informatik, hantiert er mit selbstlernenden Algorithmen. Übersetzungen von einer Sprache in eine andere werden immer zuverlässiger – wer schon mal das Übersetzungstool von Google verwendet hat, kann dies bestätigen. Dabei zeigt sich, dass derselbe Algorithmus, der gut zwischen Deutsch und Englisch wechseln kann, auch Übersetzungen in andere Sprachen zustande bringt. Das ist neu. Und irgendwann werden wir einen selbstlernenden Algorithmus haben, der alle Sprachen gleichermassen beherrscht – einen einzigen Algorithmus für alle menschlichen Sprachen!

Franz West: Test, 1994, Galerie Hauser & Wirth, Art Basel 2019, Bild: WKR

Selbstlernende Algorithmen
Die Zukunft ist sehr nah, sagt Sam Ginn Tech-Entwickler an der Universität Stanford im Interview mit René Scheu, NZZ vom 14.6.2019. Was wir auf absehbare Zeit noch nicht programmieren können, ist ein Algorithmus, der den Sinn der Worte auch wirklich versteht, also den Gehalt eines Textes in eigenen Formulierungen wiedergeben kann. Für den jungen Heidegger bewegt sich Sprache in einem Bewandtniszusammenhang – die Bedeutung einer Handlung oder eines Satzes wird vom menschlichen Gehirn nicht aus Einzelteilen zusammengesetzt, sondern ist immer schon als Ganzes da, auf einen Schlag. Allerdings ist es Sam Ginn bisher nicht gelungen, einen Algorithmus zu programmieren, der einen Bewandtniszusammenhang lesen beziehungsweise erfassen kann. Heidegger hat darauf eine Antwort: Bedeutung kann nur erfassen, wer über ein Bewusstsein verfügt.

Werden aus Greifarmen einmal fühlende Hände?
Es gibt diese These – dass Maschinen nur im Zusammenspiel mit Menschen gut funktionieren. Das ist letztlich eine metaphysische Frage. Ginn sieht darin eher eine Schutzbehauptung, welche die Menschen angesichts der unglaublichen technischen Fortschritte beruhigen soll. In absehbarer Zeit werden Maschinen viele Aufgaben erledigen, die heute Menschen wahrnehmen: Auto fahren, Texte schreiben, Alltagsprobleme lösen. Für diese Forschung sind grosse finanzielle Mittel vorhanden, doch Geld allein genügt nicht um globaler Leader in künstlicher Intelligenz zu sein. Dazu braucht es ein gutes Bildungsumfeld, Ideen und viel Enthusiasmus aller Beteiligten.

Flexible «Alte» gesucht
Im Zusammenhang mit einer Lernplattform zur beruflichen Aus- und Weiterbildung machen wir uns Gedanken zu deren Form und Inhalt. Wir «Alten» müssen versuchen, die Rahmenbedingungen für junge Talente so zu gestalten, dass herausragende Resultate möglich werden. Das bedingt Kreativität, kritisches Denken, Kommunikationsfähigkeit und ­kollaborative Fähigkeiten. Dabei haben den Vorteil, dass wir schon vieles miterlebt und mitgeprägt hatten – Höhen und Tiefen. Wir sind auch schon gescheitert, das gehört dazu. Unsere vielleicht grösste Kompetenz ist der Verstand und unsere Aussensicht. Wichtig für die Gründung eines Startup-Unternehmens sind auch Disziplin, Methodik und Fokussierung. Dies sind Fähigkeiten die uns über die Jahre begleitet haben und die wir im Team mit «jungen Wilden» weitergeben dürfen. «kompetenz60plus.ch» ist die Plattform für interessierte und kompetente Senioren, die sich ihrer Verantwortung gegenüber jüngeren Generationen bewusst sind. Neu besteht die Möglichkeit sich im «Herausgeberkreis» für einen Lehrmittelverlag einzubringen.

Bitte machen Sie mit, wir freuen uns über Ihre Kontaktnahme per Mail an: werner@kompetenz60plus.ch. Danke!

Werner K. Rüegger, dipl. Arch. SIA AIA
Projektadministrator und Initiator


Ein Projekt «von uns. für uns.»
Web: kompetenz60plus.ch I Mail: werner@kompetenz60plus.ch I
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