Blog, Industrie 4.0

Ältere Mitarbeitende – Gewinn oder Last?

Vorurteile gegenüber älteren Mitarbeitenden
In der Schweiz scheiden ältere Menschen immer früher aus dem Erwerbsleben aus. Die Gründe dafür sind weit komplexer als vordergründig diskutiert. Man kann als biologisch älterer Mensch bekanntlich geistig noch sehr jung sein. Im Gegensatz dazu gibt es Dreissigjährige, die bereits aufgehört haben, neugierig zu sein. Zu einem gewissen Grad sind viele «Alte» jedoch selber schuld, wenn sie nicht mehr gefragt sind. Sie verschliessen sich gegenüber technologischen Entwicklungen, sehen im Fortschritt nur noch Bedrohung, wissen alles besser und sind nicht bereit für eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe mit jüngeren Generationen.

Elbphilharmonie Hamburg: Inneneinrichtung Marcel Besau, Daniel Schöning und Eva Marguerre

Vertrauen: «Wissen teilen» statt «Wissen ist Macht»
Im vorbereitenden Gespräch bezüglich meinem Inputreferat für einen Berufsverband wurde der Begriff des Vertrauens wiederholt erwähnt. Dazu braucht es ein Entgegenkommen auf beiden Seiten. Gefragt sind heute vor allem Arbeitswelten mit flachen Hierarchien, hoher Selbstverantwortung und Flexibilität. Die Motivation von Mitarbeitenden im Team ersetzt das lineare Denken von gestern. Anstelle vom «Brüten» im stillen Kämmerlein, vernetzt man sich und arbeitet industrieübergreifend an Innovationsbeschleunigungen. Der grosse Vorteil von uns «Alten» ist der «Altersbonus» welcher es erlaubt, ohne Rücksicht auf Befindlichkeiten, auch weniger populäre Meinungen zu vertreten. Mit dem Alter kommt auch eine gute Portion Weisheit, gesammeltes Wissen wird «Be-Greifbar».

Die Lehrer unserer Lehrer, ein Paradoxon des Bildungswesens
Angesichts der marktwirtschaftlichen Rahmenbedingungen werden vermehrt Teams bestehend aus Frauen, Männern und SENIOREN erfolgreicher sein. Unternehmen die weiterhin beim Management am klassischen Silodenken oder an starren Hierarchien festhalten, werden ins Hintertreffen geraten. Der verstorbene Knut Bleicher, Ökonom der Universität St. Gallen, hat es so auf den Punkt gebracht: «Wir arbeiten in Strukturen von gestern mit Methoden von heute an Strategien für morgen vorwiegend mit Menschen, die die Strukturen von gestern geschaffen haben und das Übermorgen in der Unternehmung nicht mehr erleben werden.». Dieser Umstand muss nicht zu Konflikten führen, vielmehr sollten wir «Alten» uns etwas entspannen und die Gelegenheit nutzen, immer wieder Neues zu lernen. Zumal unser Wissen um die Mechanismen der analogen Techniken auch bei der digitalen Umsetzung von Projekten hilft. Wir «Alten» verfügen dank unserer Erfahrung oft über ein industrieübergreifendes Beziehungsnetz und ein Höchstmass an Begeisterungsfähigkeit.

«kompetenz60plus.ch»
Genaueres zur Plattform «kompetenz60plus.ch» erfahren Sie im doppelseitigen Beitrag von Anfang Jahr in der Schweizerischen Gewerbezeitung oder im Videoclip (3:43′) «FokusKMU» für das Lokalfernsehen vom vergangenen Februar.

Bitte machen Sie mit, wir freuen uns über Ihre Kontaktnahme per Mail an: werner@kompetenz60plus.ch. Danke!

Werner K. Rüegger, dipl. Arch. SIA AIA
Projektadministrator und Initiator


Ein Projekt «von uns. für uns.»
Web: kompetenz60plus.ch I Mail: werner@kompetenz60plus.ch I
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