Blog, Industrie 4.0

#343 – KI und die Erinnerung der «Alten»

Technologischer «Fortschritt» war immer umstritten
Je älter wir werden, umso wichtiger werden Erinnerungen. Solange unser Langzeitgedächtnis funktioniert, sehen wir gerne alltägliches in einem weiteren Kontext und freuen uns über die gemachten Erfahrungen. Wir haben auch gelernt, wie mit Neuerungen umzugehen ist. Wie vor einem Jahr, als im November 2022, ChatGPT (Chat Generative Pre-trained Transformer) von OpenAI lanciert wurde, sehen wir der Entwicklung mit Gelassenheit entgegen. Meine Analogie dazu sind die ersten Dampflokomotiven, welche anfangs 19. Jahrhundert in Grossbritanien als rauchende »Monster» wahrgenommen wurden. Eine Person mit roter Laterne musste jeweils voranschreiten, um Menschen und Tiere vor dem herannahenden Zug zu warnen. Heute warnen Wissenschafter und Philosophen vor den negativen Auswirkungen künstlicher Intelligenz (wie ChatGPT) auf unsere Demokratie oder verkünden sogar das Ende der Welt wie wir sie kennen.

Wie gefährlich ist KI künstliche Intelligenz?
KI ist gefährlich, aber nicht aus den Gründen, die wir uns vorstellen, sagte Dr. Sasha Luccioni im TED-Beitrag vom Oktober 2023.

TEDWomen 2023 • October 2023, Dauer 10:18 Minuten

Sie ist Forschungswissenschaftlerin und Klimaleiterin bei HuggingFace, einer Open-Source-Community und Plattform für maschinelles Lernen für KI-Entwickler. Sie erforscht die gesellschaftlichen und ökologischen Auswirkungen von KI, um den sicheren und verantwortungsvollen Einsatz neuer Technologien zu fördern. Als führende Stimme für den ethischen Einsatz künstlicher Intelligenz hat sie das letzte Jahrzehnt damit verbracht, die ökologischen und sozialen Auswirkungen neuer Technologien ans Licht zu bringen. Persönlichkeiten aus aller Welt, auch die Vereinten Nationen und die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung haben ihre Forschung und ihr Fachwissen genutzt, um Best Practices (Leitplanken) für den verantwortungsvollen Einsatz von KI zu entwickeln.

Transparenz statt unsinnige Gesetze
Sie vertritt die Meinung, dass es wichtiger ist, die aktuellen Probleme transparent offen zu legen, als sich Gedanken über die zukünftigen Auswirkungen der KI zu machen. Luccioni sieht in der Entwicklung von KI vor allem drei Problemkreise, auf die wir uns konzentrieren sollten: Nachhaltigkeit, Copyright-Verletzung und Vorurteile bei der Modellierung von KI-Algorithmen. So sind die Kosten für das Klima enorm. Allein das Streamen verbraucht die Energie von bis zu 30 Einfamilienhäusern pro Jahr und stösst 3’500 Tonnen Kohlendioxid aus, was einer Autofahrt fünfmal um den Planeten entspricht, das ist nicht nachhaltig. Sämtliche digitalen und im Internet frei zugänglichen Informationen werden, meist ohne Quellenangabe, zu neuen Texten, Bildern oder Videos verarbeitet und umgehen damit das Copyright. Trainiert werden die Algorithmen (noch) meist von weissen Männern mit den bekannten Vorurteilen zu Rassismus (Hautfarbe beispielsweise im Zusammenhang mit Polizeifahndungen), Sexismus, Gesichtserkennung oder Geschlecht. Wir «Alten» müssen in gemischten Teams auch lernen zuzuhören und unsere Werte auch einmal hinterfragen.

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Werner K. Rüegger, dipl. Arch. SIA AIA
Projektadministrator und Initiator

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