Blog, Industrie 4.0

#297 – Der Abschied vom Passwort

Intuitive Nutzung des Metaversums – Voraussetzung für Erfolg
Feststellung aus einem Serminar: «20 Prozent der Freiberufler:innen und KMU sind Feuer und Flamme für die digitale Transformation!» – Viele tun sich aber immer noch schwer damit, denn sie wissen oft nicht, wo und wie sie erste Schritte in diese Richtung unternehmen können. Oder sie kennen das grosse Potenzial für ihre Branche nicht. Aufgewachsen in einer analogen Welt, sind Computer für viele von uns «Alten» immer noch eine Blackbox. Wir wurden enttäuscht mit leeren Versprechen, hohen Kosten und unrealistischen Zeitplänen bei der Umsetzung von Projekten. Auf dem Weg zum Metaversum gibt es also noch viele Hürden zu überwinden. Ganz banale, wie das Einloggen in unsere Geräte, gehören dazu.

Wir sind Sklaven von überholten Konventionen
Seit gut 40 Jahren sind wir Sklaven von einmal festgelegten und iterativ entwickelten Konventionen zur Nutzung unserer Geräte. Dazu gehört das meist umständliche Prozedere rund um den Zugang zu Informationen auf verschiedenen Plattformen, das Starten von Applikationen oder den Wechsel zwischen Programmen. Man steht an der Kasse im Supermarkt und muss nach einer automatischen Aktualisierung der App auf dem Smartphone seine Zugangsdaten erneut eingeben. Auch wenn die Hirnfunktion bei uns «Alten» relativ stabil bleibt, ist der Überblick über einige Dutzend Passwörter immer wieder eine Herausforderung. Firmen wie Apple setzen seit den Anfängen auf die intuitive Bedienung ihrer Hard- und Software, ohne die Notwendigkeit des Besuchs von Anwenderkursen. Diese «Plug and Play» Philosophie wird viel zum Erfolg im Metaversum beitragen.

Damien Hirst (57) – Larry Gagosian (77), Gagosian Gallery Los Angeles, Diamantbesetzter Schädel 2013, für New York Magazine. Photo: Illustration by hitandrun

Passwort oder Passkey (Schlüssel)
Ein grosser Schritt ist deshalb der Abschied vom Passwort, denn Passwörter sind mühsam und unsicher. Sie sind nicht für Menschen gemacht. Weder für die Anwender, die die immergleichen, viel zu kurzen Passwörter verwenden und sich diese trotzdem nicht merken können, noch für die Website-Betreiber, die diese Passwörter unverschlüsselt oder schlecht geschützt in ihren Datenbanken ablegen, als Selbstbedienungsbuffet für sämtliche Hacker. Passwörter sind ein Konzept aus einer Zeit, in der man sich höchstens auf einem Gerät einloggen musste. Diese Zeiten sind vorbei.. Wie man in Zukunft mit diesen Geräten arbeiten wird, zeigen die Fortschritte von künstlicher Intelligenz (KI) im Bereich Fingerabdrucksensoren oder Gesichtserkennung, respektive Retinaerkennung. In seinem Technologiebeitrag beschreibt Kaspar Manz, NZZ vom 26. Oktober 2022, wie eine Allianz von Tech-Konzernen ein Protokoll entwickelt, das den Faktor Mensch fast vollständig aus der Gleichung entfernt. FIDO nennt sich das: Fast Identity Online. Bisher haben sich fast ausschliesslich IT-Sicherheitsexperten dafür interessiert.

Passkeys sind eine Form von Multi-Faktor-Authentifizierung
Microsoft, Google und Apple haben diesen Frühling angekündigt, das FIDO-Protokoll in ihren Betriebssystemen zu unterstützen und ihm mit ihrer Marktmacht zum Erfolg zu verhelfen. Apple ist der erste Konzern, der Ende Oktober 2022 die entsprechend mit «Passkey» angepassten Betriebssysteme veröffentlicht hat. Die Authentifizierung erfolgt mittels kryptografischer Schlüssel, die im Alltag deutlich einfacher sind als Passwörter. Für jede Website, in die man sich einloggen möchte, wird jeweils automatisch ein neuer Passkey erstellt. Noch funtioniert die Synchronisierung der Schlüssel bei Apple, Google und Microsoft nur auf der jeweiligen Plattform. Wer Geräte verschiedener Anbieter hat – also etwa ein Android-Smartphone, ein iPad sowie einen Windows-Laptop –, kann davon (noch) nicht profitieren. Aber auch die Website-Betreiber müssen ihre Infrastruktur anpassen, und nicht alle werden die Ressourcen haben, diesen Schritt zu machen. Für solche Websites, die auf Passwörter setzen, ist es weiterhin empfehlenswert, einen Passwort-Manager zu verwenden, schreibt Kaspar Manz.

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Werner K. Rüegger, dipl. Arch. SIA AIA
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