Blog, Industrie 4.0

Digitales Wissen dank analoger Erfahrung

Analoges stärken um digital erfolgreich zu sein
Seit einiger Zeit ist ein Wiedererwachen analoger Methoden zur Problemlösung feststellbar. In Workshops sieht man wieder die bunten, selbstklebenden Zettelchen, die den Ideendschungel ordnen sollen. Architekten erstellen wieder physische Modelle ihrer Gedanken. Noch sind uns die digitalen Mittel zu sperrig und langsam im Findungsprozess. In Zeiten neuer Technologien ist gerade die Beherrschung analoger Techniken entscheidende Voraussetzung, ob sich Maschinen als die ersehnten Erfüllungsgehilfen erweisen. Deshalb müssen wir «Alten» im Team unser Wissen um diese Mechanismen bei der digitalen Umsetzung von Projekten einbringen. Um für unsere Partner eine wertvolle Ressource zu sein, braucht es unsererseits Demut, Offenheit und Kollaborationsfähigkeit ohne überhebliches Gebahren.

Elektrisches Motorrad, Design Museum London 2019

Mensch und Maschine
«In Zukunft werden wir Mensch und Maschine wohl nicht mehr unterscheiden können». Was früher als Science-Fiction galt, könnte bald Realität werden, sagt der Neuropsychologe Lutz Jäncke. Im Interview mit Nils Pfändler und Tobias Sedlmaier, NZZ vom 22.8.2019, erklärt der Wissenschafter, was uns Menschen menschlich macht – und wieso Maschinen dereinst die Weltherrschaft übernehmen werden. Die Computertechnik hat sich in den letzten zehn Jahren unglaublich weiterentwickelt. Das maschinelle Lernen hat sich extrem verbessert. Da stecken unfassbare Algorithmen dahinter, die ein Eigenleben entwickeln können. Was wir gemeinhin als menschlich betrachten, sind Emotionen, Empathie, Witz, Kreativität oder die Fähigkeit, Kunst und Kultur zu entwickeln – also Verhaltensweisen und psychologische Fertigkeiten, die wir selber nicht so richtig verstehen.

Das Verhalten von Lernalgorithmen
Moderne Maschinen verfügen über Lernalgorithmen. Wenn wir sie in einer menschlichen Umgebung lernen lassen, dann werden sie sich genauso anpassen wie der Mensch. Irgendwann werden wir in der Lage sein, Robotergehirne zu generieren, welche menschliche Verhaltensweisen zeigen. Das Gehirn ist ein biochemisches System, das nach physikalischen Gesetzen arbeitet. Dieses System generiert unser Bewusstsein. Also müsste man es reproduzieren können. Das künstliche Gehirn wird dann auch nicht mehr aus Drähten bestehen. Bereits heute wird daran geforscht, Computernetzwerke aus biologischem Material zu bauen. Es gibt bereits erste Modelle, die aus solchen Materialien bestehen. Seit Jahren wird daran gearbeitet, nachwachsende Speichermassen zu «züchten».

Der Mensch kann gehackt werden
Dass mit solchen Entwicklungen auch grosse Risiken verbunden sind, bringt Yuval Noah Hararis im Interview mit Claudia Mäder, NZZ vom 23.7.2019 auf den Punkt: Der Mensch ist heute ein «hackable animal» – ein Tier, das gehackt werden kann. Bisher gab es grossen Aufruhr und viele Diskussionen um gehackte Computer, Bankkonten, Online-Profile, Smartphones oder staatliche Systeme. Doch noch haben wir nicht richtig begriffen, dass einige Firmen und Staaten parallel dazu auch die Technologien entwickeln und erlangen, um uns Menschen zu hacken. Das dominante Paradigma unter Wissenschaftern in den Life-Sciences ist ganz klar so: Nicht nur der Mensch, sondern alle Organismen sind im Prinzip Algorithmen, die Informationen verarbeiten. Da kommt also Information rein, das Gehirn – unser eingebauter Algorithmus – verarbeitet sie weiter, und daraus resultieren dann Bewegungen und Entscheidungen, aber eben auch Emotionen, Empfindungen und Persönlichkeitsmerkmale.

Wir «Alten» müssen uns einbringen
Schon im 18. Jahrhundert versetzte das Konzept des «homme machine» die Zeitgenossen in Aufregung. Wenn Menschen früher mit Maschinen verglichen wurden, dann waren es Uhren oder Dampfmaschinen; sie bildeten die Modelle, nach denen unterschiedliche Bewegungen funktionieren sollten. Mit dem Paradigma des Computers wird nun aber jeder erdenkliche Lebensbereich erfasst. Alles, bis hin zum sexuellen Begehren, ist nichts als verarbeitete Information. Wir «Alten» erleben solche Entwicklungen nicht zum ersten Mal, sie bilden Teil unserer (Lebens-)Erfahrung. Unsere Aufgabe ist deshalb, diese Erfahrung, das Wissen um die Mechanismen der analogen Techniken und unsere Werte bei der digitalen Umsetzung von Projekten einzubringen.

Auf Veränderungen reagieren
Viele «Alte» verfügen immer noch über die notwendige «Abgebrühtheit», mit Pragmatismus Projekte klar zu kommunizieren und dank ihrem Netzwerk die Zusammensetzung der Beteiligten an ständig wechselnde Gegebenheiten anzupassen. «kompetenz60plus.ch» ist die Plattform, ein Sammelbecken kompetenter Senioren, die sich ihrer Verantwortung gegenüber jüngeren Generationen bewusst sind und noch etwas bewegen möchten. Genaueres dazu erfahren Sie im doppelseitigen Beitrag von Anfang Jahr in der Schweizerischen Gewerbezeitung oder im Videoclip (3:43′) «FokusKMU» für das Lokalfernsehen vom vergangenen Februar.

Bitte machen Sie mit, wir freuen uns über Ihre Kontaktnahme per Mail an: werner@kompetenz60plus.ch. Danke!

Werner K. Rüegger, dipl. Arch. SIA AIA
Projektadministrator und Initiator


Ein Projekt «von uns. für uns.»
Web: kompetenz60plus.ch I Mail: werner@kompetenz60plus.ch I
Linkedin: kompetenz60plus.ch | Skype: live:werner_2636

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Disruptive Technologien im Alltag

Veränderung als Chance für «alte Füchse»
Über Nacht präsentierte sich die Plattform meines Emaildienstes in neuem Kleid. Vieles ist plötzlich anders, aber auch übersichtlicher, die Informationen sind vielschichtiger und ein Zurück zur «alten» Version gibt es verständlicherweise nicht mehr. Wir haben uns daran gewöhnt, unsere Systeme und Applikationen in immer kürzeren Intervallen aktualisieren zu müssen (oft zum Zeitpunkt wo wir sie wirklich brauchen – an der Migroskasse zum Beispiel), wenn dies nicht mittlerweile automatisch erfolgt. Auch neue Fahrzeuge sind von diesen Vorgängen im «Hintergrund» nicht mehr ausgenommen. «Selbstverständlich» und «gewohnt» war gestern, heute leben wir mit immer schnelleren Veränderungen die unseren Alltag beherrschen. Abgehängt werden nur diejenigen unter uns, welche sich damit schwer tun oder den Überblick verlieren. Wer sich jedoch weiterbildet, agil bleibt und die Zeichen der Zeit frühzeitig erkennt, muss sich keine Gedanken um die Zukunft machen. Noch ersetzt die Maschine den Menschen nicht. Gute Ideen und innovative Konzepte werden immer gefragt sein. Darin liegt auch die Chance für uns «Alten», die wir schon einiges gesehen und erlebt haben.

«The Vessel», Hudson Yards, New York City NY, 155 Treppenläufe, AP Photo/MarkLennihan

Weiterbildung ist kein IT-Projekt
Unter dem Titel «Der Anwalt wird digital – Maschinen erledigen gewisse Arbeiten besser als der Mensch» beschreibt die Autorin Zoé Baches, NZZ 26.3.2019, den weitreichenden Wandel in unserer Gesellschaft. Anwälte, Ärzte, auch Dienstleistungen wie Finanzen, Steuern, Buchhaltung oder Versicherungen sind immer mehr von den Fortschritten digitalisierter Prozesse betroffen. Moderne Software verändert die Arbeit von Juristen. Komplexe Fälle erfordern die Analyse von riesigen Datenmengen. Dafür setzen die Kanzleien zunehmend spezialisierte Computerprogramme ein. Die Maschine erledigt die Suche nicht nur schneller und billiger, sondern auch viel besser als ein Mensch. Das hat weitreichende Folgen für das Jobprofil der Anwälte. Nicht alle Technologien sind Eigenentwicklungen oder von Anbietern gekauft. Die Suchmaschine des Schweizerischen Bundesgerichts ist so gut, dass man diese nutzen kann. Das unterstreicht den Netzwerkgedanken: Das Internet als globale Wissensbibliothek. Dazu braucht es jedoch die notwendige Offenheit. Die Server welche die Programme ausführen, stehen womöglich nicht einmal mehr in der Anwaltskanzlei und auch die Bücherregale werden immer mehr zu nostalgischen Attrappen verkommen. Anwälte müssen die Technologien beherrschen, um ihre Arbeit leichter und schneller zu gestalten, auch wenn diese am Ende als Menschen selber entscheiden. Weiterbildung versteht sich daher nicht als IT-Projekt, sondern als ein umfassendes organisatorisches und kulturelles Vorhaben.

Geschäftsmodelle die weiter greifen
Neue Geschäftsmodelle entstehen durch die Verbindung, Analyse und Visualisierung der enormen Datenmengen, welche Zusammenhänge erkennen und darstellen, die früher oft verborgen geblieben sind. Für KMU’s bedeutet dies auch mehr Transparenz um im juristischen Haifischbecken zu überleben. Kanzleien werden stärker in die Wertschöpfungskette ihrer Klienten integriert und haben gute Chancen, bei neuen Aufträgen erneut berücksichtigt zu werden. Das Verschwinden repetitiver Tätigkeiten dürfte die Arbeit nicht zuletzt für Junganwälte spannender machen. Und moderne Arbeitsmethoden wie Heim- oder Teilzeitarbeit fördern. Neu brauchen Kanzleien dafür IT-affine Anwälte, Analytiker, Statistiker, Ökonomen, Technologieexperten, Projektmanager, aber auch «alte Füchse» in ihren interdisziplinären Teams.

Kompetente «alte Füchse» gesucht
«kompetenz60plus.ch», die Plattform als Sammelbecken kompetenter Senioren, die sich ihrer Verantwortung gegenüber jüngeren Generationen bewusst sind. Genaueres dazu erfahren Sie im doppelseitigen Beitrag von Ende Januar 2019 in der Schweizerischen Gewerbezeitung oder im Videoclip (3:43′) «FokusKMU» für das Lokalfernsehen vom Februar 2019. Bitte machen Sie mit, wir freuen uns über Ihre Kontaktnahme per Mail an: werner@kompetenz60plus.ch. Danke!

Werner K. Rüegger, dipl. Arch. SIA AIA
Projektadministrator und Initiator


Ein Projekt «von uns. für uns.»
Web: kompetenz60plus.ch I Mail: werner@kompetenz60plus.ch I
Linkedin: Werner K. Rüegger | Skype: wernerkrueegger