Die Erfahrung von uns «Alten» ist gefragt
Aktuell werde ich immer wieder gefragt, wo denn die Vorteile künstlicher Intelligenz KI zu finden sind. Denn es handle sich dabei lediglich um eine Weiterentwicklung von Suchmaschinen. Algorithmen für Internetcrawler, welche das weltweite Netz nach bestimmten Themengruppen absuchen und in der Folge eine schriftliche Zusammenfassung der Ergebnisse ausspucken. Selbst wenn das vereinfacht so wäre, ist das Resultat einer Suche mittels Microsoft Bing «greifbarer», als die unendlich lange Liste von Ergebnissen einer Google-Abfrage. Die Entwicklung von KI ist aber auch eine Technologie, wo mehr denn je die Erfahrung und der gesunde Menschenverstand von uns «Alten» gefragt ist. Egal, ob Text, Datenbank oder Modell – weiterhin unerlässlich sind fachkundige Menschen, die den Output kritisch prüfen und korrigieren. Mit dem Einsatz von KI haben Firmen jedoch eine Möglichkeit, ihren Fachkräftemangel oder den Wunsch nach Work-Life-Balance ihrer Mitarbeitenden zu kompensieren. Wo sehen Sie Möglichkeiten für den Einsatz von KI in Ihrem Unternehmen? Wir helfen gerne. ➔ Setzen Sie sich mit uns ganz unverbindlich in Verbindung.
Infrastruktur im Dienste der menschlichen Intelligenz
Christophe Germann, Rechtsanwalt in Genf und Adjunct Professor für Völkerrecht an der amerikanischen Webster University, leitet im Genfer Campus das Kompetenzzentrum International Relations and International Law of Artificial Intelligence. Er schreibt in seinem Gastbeitrag, Tagesanzeiger vom 8. September 2023, über die verzerrenden Spiegelbilder menschlicher und künstlicher Intelligenz – der Mensch Kopf an Kopf mit dem Rechner – die eine radikal neue geistige Aufgeschlossenheit verlangen, eine ouverture d’esprit zur Weltoffenheit, eine globale Infrastruktur im Dienste der menschlichen Intelligenz, welche durch Interaktionen und Konfrontationen unsere graue Substanz stimuliert und bereichert. Denkmaschinen verarbeiten Information zu Wissen und deren sprachliche Gestaltung quasi mit Lichtgeschwindigkeit.
Die Herausforderung künstlicher Intelligenz
Eine erfolgreiche Digitalisierung fordert zudem auch unsere zwischenmenschlichen und kommunikativen Fähigkeiten heraus. Das Denken in grösseren Zusammenhängen, dank unserer Lebenserfahrung, bietet sich als Chance an für uns «Alte», zusammen mit den «jungen Wilden» im Team, KI-Anwendungen zu schärfen. Dass Maschinen die Schwerpunkte von Interessen aus unserem Nutzerverhalten erlernen, ist per se kein Nachteil, obwohl viele darin einen Eingriff in die Privatsphäre erkennen. Denken wir an die lautstarken (Privat-)Telefonate im öffentlichen Verkehr, in Restaurants oder Supermärkten ist die Privatheit ein Scheinargument, um sich nicht mit der Zukunft von «Arbeit» auseinandersetzen zu müssen. Tätigkeiten welche durch die KI ebenso gut, wenn nicht besser erledigt werden, sind beispielsweise Steuererklärungen, Buchhaltungen, Beratungen, Geschäftsberichte oder Analysen. Sie zählen vordergründig zu den am meisten betroffenen Bereichen, dabei vergessen wir oft die unzähligen Anwendungen von KI in Wissenschaft, Forschung und Industrie.

2023 – Das Jahr der KI-Transformation
In seinem Beitrag in Architect Magazine vom September 2023, beschreibt Blaine E. Brownell (53), Architekt, Materialforscher und Direktor der Architekturschule der University of North Carolina in Charlotte, wie künstliche Intelligenz schnell Teil des täglichen Lebens wird. Die spürbaren Fortschritte der KI im laufenden Jahr haben 2023 den Titel «Jahr der KI-Transformation» eingebracht. Zu den beliebtesten KI-Anwendungen gehören das textbasierte ChatGPT von OpenAI und das bildbasierte DALL-E 2, Werkzeuge, die im Bildungswesen für erhebliche Kontroversen gesorgt haben. Doch trotz der Bedenken, die von Betrug bis zur Meldung irreführender Daten reichen, sind die potenziellen Vorteile der KI erheblich – insbesondere, wenn sie in neue Gebiete wie die Materialwissenschaft vordringt.
KI als Forschungsassistenten
Wissenschafter haben damit begonnen, mittels dem Einsatz von KI-Tools eine Vielzahl von Aufgaben zu automatisieren, die normalerweise zeitaufwändig sind. Wie die mühsame Durchsicht bestehender wissenschaftlicher Literatur, oder die Identifizierung relevanter Referenzen oder potenzieller Bestandteile von Verbindungen. Deshalb nutzen Wissenschafter zunehmend Werkzeuge wie ChatGPT als Forschungsassistenten. Ein aktueller Artikel im Journal of the American Chemical Society dokumentiert die Erfahrungen des Forschungsteams mit ChatGPT. Um seine Bemühungen zu rationalisieren, liess es die Texte von mehr als 200 Artikeln und 26’000 spezifischen Materialfaktoren durchsuchen. Daraus entstanden ist eine Chatbot-Schnittstelle – die sich ChatGPT Chemistry Assistant nennt –, welche den narrativen, sprachbasierten Datenabruf für diejenigen ohne Programmiererfahrung ermöglicht.
Entwicklung neuer Anwendungen
Weitere Bestrebungen umfassen die Entwicklung von Beschichtungen, Legierungen und vieles mehr. Während diese KI-gestützten Experimente in der Materialforschung und -konstruktion weiter entwickelt und kodifiziert werden, ergeben sich Möglichkeiten für deren Übernahme in weiteren Bereichen, wie etwa erneuerbare Energien, Energiespeicherung, rezyklierbare Verbindungen oder phasenwechsel Materialien. Auf Blaine E. Brownell’s Frage: «Was sind die grössten Bedarfsbereiche für Fortschritte in der Materialwissenschaft auf der Grundlage ökologischer und widerstandsfähiger Erfordernisse?» bestätigte ChatGPT einige seiner oben genannten Vorschläge und fügte hinzu: «Die Entwicklung biologisch abbaubarer Materialien, die Verbesserung der Ressourceneffizienz und die Herstellung von Materialien, die extremen Bedingungen standhalten, sind ebenfalls entscheidende Bedarfsbereiche.»
kompetenz60plus.ch, das Netzwerk von kompetenten «Alten»
kompetenz60plus.ch ist ein Netzwerk von kompetenten Fachleuten. Erfahrene «Alte» unterstützen KMU’s und Start-ups bei der Umsetzung innovativer Ideen und bei Herausforderungen aller Art – auf Augenhöhe. Registrieren Sie Ihre Kompetenz ➔ hier kostenlos oder suchen Sie auf unserem Portal eine Fachperson mit geeigneter Kompetenz. Unkompliziert und zu moderaten Bedingungen. Kontaktieren Sie uns mit Ihren Interessen, Fragen und Anregungen, ganz unverbindlich, per Mail an werner@kompetenz60plus.ch. Danke!
Werner K. Rüegger, dipl. Arch. SIA AIA
Projektadministrator und Initiator

Ein Projekt «von uns. für uns.»
Web: kompetenz60plus.ch I Mail: werner@kompetenz60plus.ch I
Linkedin: kompetenz60plus.ch | facebook: kompetenz60plus
X: wernerkruegger