Blog, Industrie 4.0

#300 – A U S B L I C K 2023

Zeit für eine Lagebeurteilung
Die Tage werden kürzer und die Nächte länger, die Festtage stehen vor der Tür. Das Jahr neigt sich langsam dem Ende zu. Zeit um sich Gedanken über die Herausforderungen im neuen Jahr zu machen. Blog #300 scheint mir ideal für einen Ausblick. Gemäss einer Publikation auf Swissinfo.ch vom 7. Dezember 2022 wird ein Drittel von uns «Alten» (über 65) auch in naher Zukunft versuchen, unser Vermögen zu Gunsten der nächsten Generation möglichst unangetastet zu lassen und weiterhin einer bezahlten Tätigkeit nachgehen. Die Frage ist, wie wird sich die Situation für uns «Alte» am Arbeitsmarkt präsentieren und welche Technologien werden wohl unseren Alltag im 2023 prägen? Es geht vielfach eben auch um die Zusammenarbeit von Jung und Alt in unserer digitalisierten Arbeitswelt.

Generation Z zwischen Sinnsuche und Status
Andrea Schmider, schreibt in der NZZ vom 12. Dezember 2022 über die Generation Z (1995 – 2010) in drei Interviews mit Zürcherinnen und Zürchern. Entgegen den Zuschreibungen, die heutige Jugend sei faul, unverschämt, illoyal, «woke», selbstachtsam, gerecht oder postkapitalistisch stellt die Autorin fest, wie die Generation «Zoomer» sich sehr wohl Gedanken über ihren Platz in der Gesellschaft macht. So zieht sie beispielsweise keine klaren Grenzen zwischen Hobby und bezahltem Job, zwischen Freizeit und Arbeit. Obwohl die materiellen Sorgen bei den 16- bis 25-Jährigen zunehmen, ist dennoch für viele Geld kein Anreiz, sondern höchstens Mittel zum Zweck, um sich selbst weiterzubringen und zu verwirklichen. Das erklärt auch den vermehrten Abbruch von Lehrstellen, in denen sie den Sinn von bezahlter Arbeit nicht finden und die oft nicht die erhoffte Befriedigung mit sich bringen. Den zweiten Platz des Credit-Suisse-Sorgenbarometers von Jugendlichen belegt der Klimawandel. Dieses Thema trägt Zündstoff für Generationenkonflikte in sich, denn die Jungen beschweren sich über die Altlasten der sorgloseren Vorgänger-Generationen, allen voran den «Boomern» (1946 – 1964). Zwischen Sinnsuche und Status, zwischen Zukunftsverheissungen und Altlasten sucht die Generation Z ihren Weg. Da stehen wir «Alten» in der Pflicht: Indem wir die Träume der Jungen verstehen, können wir ihnen bei deren Verwirklichung helfen, als erfahrene Mentoren oder Sparringpartner.

Marvin Lewis Jones Jr. (22), US-amerikanischer-Football-Spieler für die Jacksonville Jaguars.

Wirtschaftswachstum dank Zuwanderung
Unter dem Titel «Zuwanderung und Wirtschaft: Die Schweiz wächst seit Jahren vorwiegend in die Breite» stellt Thomas Fuster in der NZZ 10. Dezember 2022 fest, dass das Wirtschaftswachstum vor allem auf der starken Bevölkerungszunahme beruht. Die Schweiz hat das reale Bruttoinlandprodukt (BIP) in den letzten 30 Jahren um über 60 Prozent gesteigert. Die Bevölkerung der Schweiz ist in den letzten drei Jahrzehnten aber um rund 2 Millionen oder umgerechnet 27 Prozent gestiegen, das heisst der Lebensstandard in der Schweiz hat sich vergleichsweise schwach entwickelt. Die Wirtschaft sei in den letzten Jahrzehnten denn auch vor allem «extensiv» gewachsen, meint David Marmet, Chefökonom der Zürcher Kantonalbank (ZKB). Erstrebenswerter wäre ein «intensives» Wachstum, das auf höherer Produktivität und einem effizienteren Einsatz bestehender Produktionsfaktoren basiert, was ökologisch nachhaltiger und kosteneffizienter wäre. Dazu findet Stefan Legge, Makroökonom und Dozent an der Universität St. Gallen (HSG), dass sich die heimische Produktivität allzu träge entwickelt. «Volkswirtschaftlich entscheidend ist nicht, wie viele Leute eine Arbeitsstelle haben, sondern ob sie mit ihrer Arbeit auch Werte schaffen» fügt der Ökonom an. Auch die Konjunkturforschungsstelle der ETH (KOF) kommt zum gleichen Schluss: Das aktuelle Wachstum werde massgeblich durch einen Mehreinsatz von Produktionsfaktoren und Material angetrieben, nicht aber durch eine Verbesserung der Produktionsverfahren. Wir sind träge geworden.

Stress und Frustration am Arbeitsplatz
Das grösste Thema in der Arbeitswelt ist der Stress. Gemäss KMU_today online vom 22. November 2022, planen in den kommenden Monaten 650’000 Arbeitnehmende einen Stellenwechsel wegen zu viel Stress. Travailsuisse-Präsident Adrian Wüthrich macht insbesondere körperliche Tätigkeiten oder zu starre Hierarchien für diese Entwicklung verantwortlich. Kaum von Belang ist angesichts der tiefen Arbeitslosigkeit und des Fachkräftemangels die Sorge um den Arbeitsplatz. Im Beitrag von Julia Dhar, Deborah Lovich, Chris Mattey, Nick South, Tatsuya Takeuchi, und Sebastian Ullrich der BCG Boston Consulting Group vom 7. Juli 2022, gehen die Autoren der Frage nach, weshalb viele «schreibtischlose» Mitarbeitende gehen und wie man diese zurückgewinnen könnte. Schreibtischlose Arbeitnehmende – diejenigen, die physisch anwesend sein müssen, um ihre Arbeit zu erledigen – haben nicht die Möglichkeit, aus der Ferne zu arbeiten. Sie haben im Allgemeinen auch nicht die Flexibilität, ihre Arbeitszeiten festzulegen. 37% dieser Schreibtischlosen erwägen laut der BCG-Studie, ihren Job in den nächsten Monaten aufzugeben. Diese Kündigungsbereiten Menschen sind verantwortlich für die teilweise schwerwiegenden Auswirkungen auf so unterschiedliche Bereiche wie Bauwesen, Vertrieb, Fertigung, Gesundheitswesen, Einzelhandel und Transportwesen. Die Realität ist natürlich, dass Arbeitgebende oft Schwierigkeiten haben, das zu bieten, was viele dieser Arbeitnehmenden wünschen. Ideen sind gefragt – «Alte» helfen dank ihrer Erfahrung.

Junge grenzen sich ab und verwirklichen ihre Träume. Bild: boredpanda.com

Der Arbeitsplatz der Zukunft ist technisch strukturiert
Im Interview, Tecindustry – Magazin vom 26. Oktober 2022, fragt Gabriela Schreiber von Swissmem, die Trendforscherin und Expertin für Innovation, Konsum sowie Gesellschaft am Gottlieb Duttweiler Institut GDI, Karin Frick wie der Arbeitsplatz der Zukunft aussehen müsste. In den Unternehmen entstehen Spannungsfelder, wenn Büroarbeit und Produktion in ihren Möglichkeiten auseinanderdriften. Wenn im Bürotrakt Lounges mit Sofas und Sesseln für Meetings eingerichtet werden oder in der Betriebskantine nur noch die Leute aus der Produktion essen, weil die anderen im Homeoffice sind, gibt es eine gewisse Spaltung. Das ist ein Thema, welches diskutiert wird, für das es aber aktuell keine Lösung gibt. Zu bedenken ist in diesem Zusammenhang jedoch, dass die Arbeit vor Ort nicht unbedingt negativ gesehen wird. Auf der Ebene der Organisationsstrukturen nimmt die Dezentralisierung zu, stellt Frick fest. Tendenziell verwandeln sich Unternehmen – natürlich in unterschiedlichem Masse – hin zu so genannten DAOs, «Dezentralen autonomen Organisationen». Digitale Prozesse und Künstliche Intelligenz ermöglichen und begünstigen diese Entwicklung. Wir werden dadurch vermehrt auf eine subtile Art von der technischen Infrastruktur «geführt», die unsere Arbeitsweise strukturiert.

Was erwartet uns in naher Zukunft?
Fahri Karakas, Associate Professor für Business & Leadership an der University of East Anglia, England, hat der Software GPT-3 und ChatGPT zehn Fragen zur Zukunft im Jahr 2030 gestellt und wunderbar spannende Antworten erhalten. Publiziert am 7. Dezember 2022 in Medium.com. ChatGPT ist, aufbauend auf den Stärken von GPT-3, das virale künstliche Intelligenz KI-Tool, das in vielerlei Hinsicht immens leistungsfähig und nützlich ist. Es ist ein fantastischer Partner, um online zu schreiben, Ideen zu generieren, Ideen auszutauschen, Brainstorming durchzuführen und seine Kreativität zu verstärken. Karakas findet es revolutionär – denn es wird alles verändern, wie wir es kennen. Unsere Organisationen, Bildungssysteme, Universitäten, Unternehmen und Karrieren werden sich immens verändern. Es ist sehr schwierig, seine weitreichenden Auswirkungen zu begreifen, aber alles wird schneller, seltsamer, intelligenter und beschleunigter als je zuvor. Fahri Karakas fragte die Software, einen Aufsatz darüber zu schreiben, wie wir uns am besten auf neue Jobs und Technologien vorbereiten können, die 2030 entstehen werden. Darauf erhielt er innert wenigen Sekunden ein strukturiertes Dokument mit Einleitung, fünf Strategien und einer Zusammenfassung, welches sich sehen lassen kann.

Zusammenfassung der von GPT-3 und ChatGPT präsentierten Antworten
Während sich die Welt in die Zukunft bewegt, ist es wichtig, auf neue Jobs und Technologien vorbereitet zu sein, und die Trends zu verstehen, die den Arbeitsmarkt prägen werden. Schätzungen zufolge werden bis 2030 mehr als ein Drittel der heute bestehenden Arbeitsplätze durch Automatisierung ersetzt. Neue Arbeitsplätze in Bereichen wie künstlicher Intelligenz, Robotik und Internet der Dinge werden geschaffen. Um auf diese Jobs und Technologien vorbereitet zu sein, ist es wichtig sich zu informieren, in die eigene Bildung zu investieren und entsprechende Fähigkeiten zu erwerben. Es ist wichtiger denn je, über ein starkes professionelles Netzwerk zu verfügen, viel Zeit mit dem Aufbau von Beziehungen zu Branchenexperten zu verbringen um über die neuesten Trends und Entwicklungen auf dem Laufenden zu bleiben. Soft Skills (Fähigkeiten) wie Kommunikation, Problemlösung und Zusammenarbeit sind ebenso wichtig wie hard Skills, wenn es darum geht, sich auf die Zukunft der Arbeit vorzubereiten. Mit dem Aufstieg der Gig Economy und dem Aufkommen neuer Technologien wird es immer üblicher, dass Menschen ihr eigenes Unternehmen gründen. Dazu gehört die Entwicklung eines Geschäftsplans und die Erforschung des Markts, um Erfolg zu haben. Für uns «Alte» ergeben sich auch Möglichkeiten als Coaches, Mentoren oder Sparringpartner in gemischten Teams.

Definition Gig Economy (von englisch gig für «Auftritt» und economy für «Wirtschaft») bezeichnet einen Teil des Arbeitsmarktes, bei dem kleine Aufträge kurzfristig an unabhängige Selbständige, Freiberufler oder geringfügig Beschäftigte vergeben werden. Dabei dient häufig eine Onlineplattform als Mittler zwischen Kunde und Auftragnehmer, die Rahmenbedingungen setzt und deren Betreiber eine Provision einbehält.

Geschäftsideen und Strategien für 2023
In wenigen Sekunden erstellte ChatGPT «100 relevante Themen», die in naher Zukunft erfolgversprechend sind. Darunter natürlich die offensichtlichen wie 3D-Druck, künstliche Intelligenz (KI) und maschinelles Lernen (Sprach- und Gesichtserkennung, AI), Cloud-Computing, Open Source Technologie, virtuelle Arbeitsumgebungen (VR), mobile Geschäftsmodelle, Automatisierung, Roboter, online Verfügbarkeit, Innovationskultur, Nachhaltigkeit, Ressourcenschonung, Umwelt, Block-chain und digitale Währungen, Mentoring-Netzwerk, Influenzer-Vermarktung, Internet of Things (IoT), soziale Medien, Information, Chat-bots, Kundenzentrierung, Datenbanken, Kollaborationsplattformen, Programmierung, Partnerschaften oder das Metaversum. Das Programm formulierte in der Folge ein Dutzend qualitätsvoller «Geschäftsideen und Strategien» um unser Lernen zu beschleunigen, generatives Denken zu üben, seine Karriere zu verbessern und vorhandene Stärken für die Zukunft der Arbeit zu nutzen.
Versuchen Sie es und stellen Sie Ihre relevanten Fragen: ➔ https://chat.openai.com/chat

kompetenz60plus.ch, das Netzwerk von kompetenten «Alten»
kompetenz60plus.ch ist ein Netzwerk von kompetenten Fachleuten. Erfahrene «Alte» unterstützen KMU’s und Start-ups bei der Umsetzung innovativer Ideen und bei Herausforderungen aller Art – auf Augenhöhe. Registrieren Sie Ihre Kompetenz ➔ hier kostenlos oder suchen Sie auf unserem Portal eine Fachperson mit geeigneter Kompetenz. Unkompliziert und zu moderaten Bedingungen. Kontaktieren Sie uns mit Ihren Anfragen, ganz unverbindlich, per Mail an werner@kompetenz60plus.ch. Danke!

Werner K. Rüegger, dipl. Arch. SIA AIA
Projektadministrator und Initiator


Ein Projekt «von uns. für uns.»
Web: kompetenz60plus.ch I Mail: werner@kompetenz60plus.ch I
Linkedin: kompetenz60plus.ch | facebook: kompetenz60plus I Twitter: wernerkruegger