Generativität
Der Begriff Generativität, die individuelle, beziehungsweise kollektive Fähigkeit zur Sorge oder Fürsorge für Menschen einer anderen Generation, wird neu auch in der Arbeitswelt angewendet. «Bestehen Sie darauf, dass sich Vorgesetzte zu generativen Managern ausbilden lassen», war eine Forderung im Beitrag von Ruth Ebeling, Becky Frederick, Sebastian Ullrich und Juliana Lisi der BCG Boston Consulting Group vom 10. Juli 2023 mit dem Titel: «Der Wettlauf um technische Talente hat nicht aufgehört». Die Autoren haben dazu Zehntausende Beschäftigte im technischen Bereich nach ihren Gründen für die Auswahl oder den Verbleib in einer Anstellung befragt. Generativ bedeutet «erzeugend», beziehungsweise bezeichnet allgemein die Eigenschaft, etwas hervorbringen zu können. Innerhalb unterschiedlicher Fachgebiete, von den Wissenschaften und der Technik bis zur Kunst, etablierten sich verschiedene Begriffe, in denen das Adjektiv «generativ» vorkommt, beispielsweise im aktuell oft zitierten ChatGPT (Generative Pre-trained Transformer).
Fünf Taktiken, um technische Talente anzuziehen
Gemäss den Autoren können auch Arbeitgebende ausserhalb der Tech-Branche geeignete Massnahmen ergreifen, um für Tech-Arbeitende attraktiver zu werden. Dazu gehören neben den im Vergleich zu anderen Branchen höheren Lohnerwartungen, auch die Unterstützung der Work-Life-Balance durch flexible Arbeitszeiten. Oder die zur Karriereentwicklung gehörenden Möglichkeiten zum Erlernen neuer Fähigkeiten. Auch kleine KMU können in ihren Stelleninseraten beispielsweise die modernen Tools und innovativen Arbeitsweisen hervorheben, die sie bieten. Mittels Mikropraktika für Lernende oder Studierende und vor-Ort-Besuche für potenzielle Bewerbende wird die Firma vorgestellt. Mitarbeitende aus der Technologiebranche sind oft teure Anstellungen. Unternehmen ausserhalb der Technologiebranche, die nach technischen Talenten suchen, um digitale Transformationen oder andere Initiativen voranzutreiben, müssen sorgfältig abwägen, wer benötigt wird, um ihre Ziele im Rahmen des Budgets zu erreichen. Die Möglichkeit, solche Stellen «von innen heraus» zu fördern, ergeben sich auch im Austausch mit den «Alten», welche oft über erstaunlichen Fähigkeiten verfügen und dabei bereit sind, eine bessere Arbeitsplatzsicherheit gegen etwas weniger Vergütung einzutauschen. Das Versäumnis, zeitgemässe Rekrutierungsmethoden und -systeme anzuwenden, schadet den Bemühungen von Unternehmen, da sie dadurch daran gehindert werden, schnell Talente zu identifizieren, die aktiv oder passiv suchen.

«Lebe deine Werte»
Der beste Weg für ein Unternehmen, sein Wertversprechen für die Mitarbeitenden zu zeigen, besteht darin, es zu leben. Die Ausbildung zu generativen Führungskräften, Vorgesetzten und Managern, die gleichermassen mit Kopf, Herz und Händen führen, tragen zum Aufbau grossartiger Kulturen und Arbeitsplätze bei, an denen Menschen ihr Bestes geben können. Neben unseren Erwartungen an die Arbeitgebenden, haben vor allem wir «Alten», als Vorbilder jüngerer Generationen, eine Bringschuld. Beim kürzlichen Treffen mit einem älteren Mitstreiter mussten wir feststellen, wie die Digitalisierung bei vielen Babyboomern nie angekommen ist. Man sitzt den Technologietrend bis zur ordentlichen Pensionierung aus, in der Hoffnung dass sich das irgendwie von alleine regeln wird. Jeder 20. Mensch in der Schweiz nutzt kein Internet, stand im Beitrag von Matthias Niederberger in der NZZ vom 14. August 2023. Das sind 330’000 Leute, mehrheitlich zwischen 65 und 74 Jahre alt. Die Welt verschiebt sich zunehmend ins Internet. Immer mehr Inhalte und Informationen sind offline nicht mehr zugänglich. Dieser Trend lässt sich nicht mehr umkehren. Ich war erstaunt, wie kürzlich eine (noch nicht so alte) Verkäuferin im Supermarkt, die Scanning-App mit Bezahlfunktion und digitalem Kassabon auf meinem Smartphone, trotz Werbekampagne für diese Möglichkeit, nicht kannte. Sie befasse sich nicht mit der Digitalisierung, traue der Sache nicht! Da sind offensichtlich keine generativen Manager am Werk.
kompetenz60plus.ch, das Netzwerk von kompetenten «Alten»
kompetenz60plus.ch ist ein Netzwerk von kompetenten Fachleuten. Erfahrene «Alte» unterstützen KMU’s und Start-ups bei der Umsetzung innovativer Ideen und bei Herausforderungen aller Art – auf Augenhöhe. Registrieren Sie Ihre Kompetenz ➔ hier kostenlos oder suchen Sie auf unserem Portal eine Fachperson mit geeigneter Kompetenz. Unkompliziert und zu moderaten Bedingungen. Kontaktieren Sie uns mit Ihren Interessen, Fragen und Anregungen, ganz unverbindlich, per Mail an werner@kompetenz60plus.ch. Danke!
Werner K. Rüegger, dipl. Arch. SIA AIA
Projektadministrator und Initiator

Ein Projekt «von uns. für uns.»
Web: kompetenz60plus.ch I Mail: werner@kompetenz60plus.ch I
Linkedin: kompetenz60plus.ch | facebook: kompetenz60plus
X: wernerkruegger