Nudging – Anstupsen: Zurück ins Büro
Einer Mitteilung von Leo Becker auf heise online, 4. März 2022, ist zu entnehmen, dass der Apple-Konzern die pandemiebedingte Homeoffice-Ära ab dem 11. April 2022 beenden will. Apple musste die Rückkehr ins Büro im Laufe der Pandemie mehrfach aufschieben. Manche Mitarbeitende forderten nach der langen Gewöhnung an das Homeoffice im vergangenen Jahr mehr Flexibilität ein und die Option, weiterhin von zu Hause aus zu arbeiten. Das Management ist jedoch der Ansicht, die Arbeit vor Ort sei «essenziell für Apples Firmenkultur und Zukunft». Trotzdem startet Apple ein Hybridmodell aus Büro und Homeoffice als Pilotprojekt. In den kommenden Monaten können Mitarbeitende die besten Elemente des Homeoffice mit den «unersetzbaren Vorteilen» der persönlichen Zusammenarbeit vor Ort kombinieren. Anfangs müsse nur mindestens ein Tag pro Woche vor Ort gearbeitet werden, ab Anfang Mai dann zwei Tage. Ab Ende Mai sollen Angestellte schliesslich an drei festen Tagen pro Woche präsent sein.

Der Kampf um Marktanteile, Balance zwischen Hierarchie und Demokratie
Alternative Modelle der Unternehmensführung sind eine Herausforderung für alle Beteiligten. Katja Gentinetta, schreibt im NZZ-Magazin vom 17. Oktober 2020, wie deshalb die Selbstbestimmung der Mitarbeitenden Grenzen haben sollte. Wo zuvor getrennte Silos und klare Hierarchien herrschten, agieren heute kleine, autonome Teams. Diese legen selbst fest, woran sie arbeiten, welche Prioritäten sie setzen und wie sie ihre Ziele erreichen. Sinn und Zweck einer solchen Transformation soll es sein, flexibler auf die gestiegene Komplexität und die rasenden Veränderungen in Technologie und Märkten reagieren zu können. Unternehmen müssen stets um ihre Position und ihre Grösse kämpfen. Stete Mitbestimmung ist da eher hinderlich. Wenig erstaunlich stehen denn auch nicht die Mitarbeitenden im Zentrum, sondern die Kunden mit ihren Wünschen und Bedürfnissen. Eine Balance zwischen Hierarchie und Demokratie. Es wäre eine Illusion zu glauben, Management-Methoden würden entwickelt, um das individuelle Wohlbefinden in der Organisation zu befördern schreibt Gentinetta. Und selbst wenn dem so wäre, dann geschähe dies als Mittel zum Zweck, nämlich, um die Mitarbeitenden in ihrer Motivation zu stärken, so dass sie noch besser in der Lage sind, zum Erreichen des Unternehmensziels beizutragen. Denn am Ende geht es nicht um das Erreichen eines Konsenses, sondern um den Sieg im Kampf um Marktanteile.
Produktivität und Kundenbeziehungen sollen nicht leiden
In ihrem online Beitrag in KMU_today, vom 4. März 2022 publizierte die Redaktion einige Gründe für die erhöhte Fluktuation von Mitarbeitenden. Nach schlechter Bezahlung und ungesunder Arbeitskultur sind unzuverlässige IT-Anwendungen und -Ausrüstung der drittwichtigste Faktor für Mitarbeiterfluktuation oder Burnout. Dies geht aus einer aktuellen Studie des Schweizer Digital-Employee- Experience-Startups (DEX), Nexthink, hervor. Im Durchschnitt würden fast 20 Prozent aller Befragten ihren Arbeitsplatz wegen einer schlechten IT-Erfahrung aufgeben, heisst es dort. Bei der Altersgruppe der 25- bis 34-Jährigen liegt dieser Wert laut der Erhebung sogar bei 28 Prozent. Für die Studie «Digitale Eigensabotage und die Folgen für Unternehmen» hat das Marktforschungsinstitut Vanson Bourne im Auftrag des Startups mit Sitz in Lausanne, 1500 Mitarbeitende und IT-Verantwortliche aus Unternehmen mit einer Belegschaftsgrösse zwischen 1’000 und 5’000 in Deutschland, England, Frankreich und den USA befragt. Der Bericht hebt hervor, dass sich ein Grossteil der IT-Störungen nicht nur auf die Produktivität der Mitarbeiteneden auswirke, sondern auch die Beziehungen zu Kunden belasten könne.
Arbeitsmarkt: Diese vier Fähigkeiten sind unverzichtbar
Auch wir «Alten» müssen den Kulturwandel mittragen, von «Alles wissenden» – zu «Alles lernenden». Unternehmen konkurrieren heute mehr denn je darum, wie schnell sie innovativ sein und ihren Mitarbeitenden helfen können, neue Fähigkeiten zu erwerben – insbesondere digitale Fähigkeiten. Aber die Leute lernen nicht nur, indem sie Online-Kurse besuchen oder Artikel lesen. Und sie nehmen kein neues Material an einem Tag oder sogar in einer Woche mit an Bord. Der Aufbau von Wissen erfordert Konzentration, Übung, Coaching und die Bildung neuer Einstellungen, die Monate dauern. Dank unserer Biografie, Erfahrung und «Lebensweisheit» können wir «Alten» im Team mit den «jungen Wilden», als Sparringpartner diese Lernsituationen nachhaltig unterstützen. Die HSO Wirtschaftsschule Schweiz fasst in der Gewerbezeitung vom 4. März 2022 dazu vier Schlüsselkompetenzen treffend zusammen.
- Digitale Kompetenz: Dazu gehören nicht nur das Verständnis und die kompetente Benutzung digitaler Technologien, sondern auch die Fähigkeit, deren Wichtigkeit in unterschiedlichen Teilen des Unternehmens zu verstehen.
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Fachliches Rüstzeug: Kennen und erkennen der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Zusammenhänge, basierend auf dem neuesten Stand von Unternehmensprozessen.
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Flexibilität: Führungskräfte müssen eine hohe Flexibilität und Agilität aufweisen, um die notwendigen Veränderungen, auch bei Kundenbedürfnissen, schnell und kompetent im Unternehmen umsetzen zu können.
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Kommunikationsfähigkeit: In agilen und komplexen Situationen sorgt die Kommunikationsfähigkeit im Sinne des unternehmerischen Denkens und Handelns für Orientierung und Klarheit. In einer zunehmend hybriden Arbeitswelt wird die kompetente und wertschätzende Kommunikation über alle Kanäle eine noch zentralere Rolle einnehmen.
«kompetenz60plus.ch»
Mit unserer Erfahrung aus der analogen, zusammen mit Erkenntnissen aus der digitalen Welt, sind wir «Alten» gerne bereit, diese mit KMU’s oder im Team mit jungen Forschenden und Wissenschaftern auf Augenhöhe zu teilen. Suchen Sie einen Mentor, eine Mentorin oder Coach, «kompetenz60plus.ch» ist ein Sammelbecken für kompetente Senioren, die sich aktiv an der Diskussion über die Zukunft beteiligen wollen. Bitte bringen Sie sich ein und registrieren Sie Ihre Kompetenz kostenlos hier. Wir freuen uns auch über Ihre Kontaktnahme per Mail an: werner@kompetenz60plus.ch, oder hinterlassen Sie Ihren Kommentar weiter unten. Danke!
Werner K. Rüegger, dipl. Arch. SIA AIA
Projektadministrator und Initiator
Ein Projekt «von uns. für uns.»
Web: kompetenz60plus.ch I Mail: werner@kompetenz60plus.ch I
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