Industrie 4.0

Total aus dem Kontext

Gastkommentar von Georg Franck, NZZ vom 6.2.2017
Georg Franck lehrt digitale Architektur und Raumplanung an der Technischen Universität Wien. Ich erlaube mir im folgenden das Thema der globalen Vernetzung anders als in dem vom Autor gewollten Zusammenhang zu instrumentalisieren.

Digitale Kommunikation
Global vernetzte Kommunikation bringt alle und alles in die Reichweite aller. Zugleich sorgen Wohlstandsgefälle und globale Verschiebungen der Arbeitsmärkte für weltweite Migrationsbewegungen. Die an Sozialprodukt reichsten Volkswirtschaften sind auch die reichsten, was die Gruppenstärke der Verlierer der Globalisierung betrifft. Die technisch am weitesten fortgeschrittenen Güter des Massenkonsums sind die sozialen Netzwerke. Wie kommunizieren Unternehmungen ihre Vorteile und Produkte gegenüber potenziellen Kunden unter diesen neuen Bedingungen?

Leggi-e-ripeti, crowd of businessmen with multiple expressions

Kampf um Followers
Einen regelrechten Dammbruch besorgte die Ankunft der sozialen Netzwerke. Die Geschäftsidee von Facebook, Twitter und Co. ist es, das Geschäftsmodell der werbefinanzierten Massenmedien auf die Massstabsebene des Bauchladens hinabzuskalieren. Sie machen es möglich, mit einem Smartphone im World Wide Web zu publizieren und an der Messung der gefundenen Aufmerksamkeit zu partizipieren. Wer im Netz der Netze publizieren kann, kann mitmischen im globalen Kampf um die Aufmerksamkeit. Es genügt, dass Zahl und Zuwachsrate der Klicks auffällt, der Inhalt ist sekundär. Die neuen Medien reüssieren weniger der Inhalte als unserer Neigung wegen, darauf zu achten, worauf andere achten. Ist dies schlechter als irreführende Behauptungen in den Printmedien?