Selbstfahrende Autos
jmu. Davos ⋅ NZZ vom 21. Januar 2017
Das selbstfahrende Auto faszinierte auch die Teilnehmer des diesjährigen Weltwirtschaftsforums (WEF). In Davos war man sich einig, dass mit autonom operierenden Fahrzeugen viel gewonnen wäre. Wir vergeuden viel Zeit in unserem Leben hinter dem Steuer, und laut Violeta Bulc, EU-Kommissarin für Transport, sterben in Europa täglich 70 Menschen auf den Strassen, meist wegen menschlicher Fehler. Je früher die intelligenten Fahrzeuge also die Strasse erobern, desto besser.
Dhaka, die dichtbesiedeltste Grossstadt der Welt (NZZ 8.1.2017)
Kulturelle Unterschiede
So einfach ist das alles aber nicht. Zwar gibt es bei der notwendigen Technologie rasante Fortschritte, doch Mobilität ist mehr als nur ein technischer Vorgang. Die Fortbewegung im öffentlichen Raum ist auch eine soziale Tätigkeit. In vielen Ländern werden zudem Verkehrsregeln nur sporadisch eingehalten. Die Übertretungen können dabei durchaus einer Logik folgen. So ist es in gewissen Städten gefährlich, in der Nacht an einer roten Ampel zu halten. Solche Verletzungen von Regeln stellen die Hersteller von Automobilen vor Probleme.
Ängste
Es dürfte also noch etwas dauern, bevor auf dem Planeten nur noch führerlose Fahrzeuge herumkurven. Prototypen zeigen zwar, was technologisch schon jetzt möglich ist. Aber der «Störfaktor» Mensch sorgt noch für einige Probleme. Ferner besteht die Gefahr, dass Menschen sich aus Furcht vor einem Verlust an Arbeitsplätzen der Entwicklung verweigern; auch bei der Diskussion am Freitag blitzte die am WEF vorherrschende Sorge über den bevorstehenden Strukturwandel wieder auf.