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Die digitale Revolution steht erst am Anfang

NZZ 5. Mai 2017 Andrea Martel, St. Gallen (auszugsweise)

Genügt es, ein wenig «digital» zu sein?

Das St.-Gallen-Symposium 2017 «The Dilemma of Disruption» suchte nach Erfolgsstrategien für eine Welt, die sich immer rascher verändert. Keine Branche, die sich nicht durch neue Technologien umgekrempelt sieht; keine Firma, die sich nicht konkret überlegen muss, wie sie mit der unaufhaltbaren Digitalisierung umgehen soll; ob es genügt, ein wenig «digital» zu werden, oder ob es das langfristige Überleben erfordert, sich komplett neu zu erfinden. Je mehr Unternehmergeist, desto eher lassen sich die Chancen der Digitalisierung packen und desto weniger schmerzlich ist die Transformation.


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Die Geisteshaltung ist entscheidend

Um die Herausforderungen bewältigen zu können, braucht es nicht nur Technologie. Wichtig ist vor allem die Geisteshaltung: Je mehr Personen in einer Firma oder in einem Land eine Startup-Mentalität haben, desto besser gelingt die Anpassung. Unvoreingenommenheit bei Innovationsprojekten ist ebenso wichtig wie Spezialistenwissen. Die Hersteller von Kerzen waren nicht die Erfinder der Glühlampe!

NZZ-E-Paper 27.04.2017 Rainer Stadler (auszugsweise)

Das Internet ist nicht an allem schuld

In der Diskussion um die digitale «Umweltverschmutzung» lohnt sich die Lektüre eines kürzlich publizierten Beitrags von drei amerikanischen Wissenschaftern (Stanford und Brown University). Diese setzen ein Fragezeichen hinter die These, die Polarisierung der amerikanischen Politik sei auf die sozialen Netzwerke zurückzuführen. Sie analysierten die Umfragen im Umfeld nationaler Wahlen und stellten fest: Zwischen 1996 und 2012 nahm die Polarisierung vor allem bei jenen Gruppen deutlich zu, welche das Internet gar nicht oder kaum benutzen – also bei den über 65-jährigen Personen.

Verpasste Chance Bildung

Wenn die Grundlagen eines vernünftigen Gesprächs fehlen, kann man mit den Anderen nicht diskutieren. Die vernünftig Zweifelnden, die wissen, dass sie nichts wissen, stehen solchen Entwicklungen ratlos gegenüber, ausser «Bildung» fällt uns nichts ein. Diese braucht aber Zeit. Was über Generationen hinweg verspielt wurde, braucht Generationen, um wiederhergestellt und erneuert zu werden. Während der Schulzeit waren viele unserer Lehrer bereits in fortgeschrittenem Alter, und deren Lehrer damals wahrscheinlich ebenso. Wie soll da eine Aufwertung von Bildung zustande kommen?

 

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